Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_07_06
DOI: 10.1055/s-0029-1222933

Indikationen im 2. Trimenon zur weiterführenden Ultraschalldiagnostik an einem tertiären Zentrum für Pränatalmedizin

S Hottner 1, CR Lattrich 1, D Noss 1, O Ortmann 1, U Germer 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg am Caritaskrankenhaus St. Josef, Regensburg

Fragestellung; Vorliegende Analyse untersucht die Ind. zur Überweisung an ein tertiäres Zentrum für Pränatalmedizin zur weiterführenden Ultraschalldiagnostik (WUSD) im 2. Trimenon.

Methode; Eingeschlossen wurden Schwangere, die 2004–2007 in der 20.–22. SSW zur WUSD zugewiesen wurden. Die Ind. zur Zuweisung, sowie biometrische Daten der Schwangeren und Feten wurden prospektiv in der PIA Datenbank erfasst. Diese wurden unterteilt in maternale, fetale und anamnestische Ind., sowie auffällige Biochemie und Noxen in der Schwangerschaft. Unter den biometrischen Daten wurde die Adipositas bei Schwangeren erfasst. Ein BMI ≥ 29 vor der Schwangerschaft wurde als Adipositas definiert, ein BMI ≥26 <29 als Übergewicht.

Ergebnisse; In die Studie wurden 1773 Einlingsschwangerschaften eingeschlossen. Die Indikationen verteilten sich dabei wie folgt:

maternal: 60,0% (1063 /1773)

fetal: 14,2% (251/1773)

anamnestisch: 39,2% (695/1773)

auffällige Biochemie: 3,7% (65/1773)

Noxe: 13,4% (234/1773)

Bei 37,6% (667/1773) der Schwangerschaften lagen mehr als eine Indikation zur Zuweisung vor. Unter den maternalen Ind. war die Altersindikation mit 74,7% (794/1063) am häufigsten, gefolgt von maternalen Erkrankungen mit 34,6% (368/1063). Unter den anamnestischen Indikationen waren mit 50,1% (348/695) Verwandte der Schwangeren oder des Kindsvaters erkrankte. 31,0% (550/1773) der untersuchten Schwangeren waren übergewichtig, 18,8% (333/1773) waren adipös.

Diskussion; Die Zuweisung zur WUSD im 2. Trimenon erfolgt überwiegend aus maternaler Ind.. Bei ansteigendem Alter und zunehmendem Anteil adipöser Schwangerer mit adipositasassoziierten Erkrankungen ist eine Zunahme des Bedarfs an WUSD zu erwarten.