Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S156
DOI: 10.1055/s-0029-1225312
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pulmonale Hypertonie

Pulmonary hypertensionE. Erdmann1 , D. Pittrow2 , W. Seeger3 , H. A. Ghofrani3
  • 1Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin, Herzzentrum der Universität zu Köln
  • 2Institut für Klinische Pharmakologie, Technische Universität Carl Gustav Carus, Dresden
  • 3Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Gießen und Marburg
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Publication History

Publication Date:
28 August 2009 (online)

Mit der vorliegenden Ausgabe erscheint in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift bereits zum dritten Mal binnen 3 Jahren ein Sonderheft zum Thema „Pulmonale Hypertonie” (PH). Der Inhalt basiert auf Präsentationen, die bei der Veranstaltung „PHUp2Date” in München am 11. und 12. Februar 2009 von deutschen wie auch internationalen Experten auf dem Gebiet der PH gehalten wurden. Die hohen Teilnehmerzahlen bei dieser mittlerweile etablierten, jährlich ausgerichteten Veranstaltung und die ausgesprochen positive Resonanz der Leserschaft der DMW zeigen das hohe Interesse, das die Fachwelt diesem Thema entgegenbringt.

Auch aktuell gibt es auf dem Gebiet der PH wesentliche Neuerungen. Die im Februar 2008 in Dana Point verabschiedete Revision der WHO-Leitlinien ist erst seit einigen Wochen im Volltext publiziert. Allerdings werden einzelne relevante Aspekte, über die wir bereits im letztjährigen Sonderheft berichtet haben, seit dem Dana-Point-Meeting in klinischen Studien und auch im klinischen Alltag berücksichtigt, z.B. die revidierte Klassifikation der pulmonalen arteriellen Hypertonie, neue diagnostische Konventionen und der adaptierte Therapiealgorithmus.

In der vorliegenden Ausgabe sind die Abstracts von einigen Vorträgen der diesjährigen Veranstaltung abgedruckt. Desweiteren wurde 6 ausgewählten Themen breiterer Raum in Form von Kurzübersichten gewidmet, wobei der Schwerpunkt nicht mehr allein auf der pulmonalen arteriellen Hypertonie, sondern den anderen Formen der PH liegt.

So berichten Janssen et al. über die zahlreichen neuen Therapieansätze, die derzeitig in der präklinischen Entwicklung evaluiert werden, und Dumitrescu et al. über die aktuellen klinischen Entwicklungen. Opitz et al. beschreiben PH bei Linksherzerkrankungen, Markart et al. über PH assoziiert mit COPD und interstitiellen Lungenerkrankungen. Schulze-Neick und Kämmerer geben einen Überblick zur PH assoziiert mit angeboren Herzfehlern mit Shunt – einer großen und wegen der guten Behandelbarkeit zunehmenden Patientengruppe. Schließlich geben Pittrow et al. einen Überblick über das CompERA-XL-Register, das mit bereits nahezu 800 Patienten in 7 Ländern eine wesentliche Quelle zur Beschreibung der Charakteristika und Behandlungsstrategien von PH/PAH-Patienten in der täglichen Praxis darstellt.

Alle Beiträge verdeutlichen die Intensität und Vielseitigkeit, mit der die PH nach wie vor erforscht wird. Sie zeigen aber auch, dass die Bemühungen erfolgreich sind: Die Krankheit wird nun häufiger erkannt und früher behandelt. Dementsprechend hat sich die Prognose und Lebensqualität der betroffenen Patienten deutlich verbessert. Weitere substanzielle Ergebnisse interdisziplinärer Bemühungen werden allerdings erforderlich sein bis wir die PH wirklich verstehen und vielleicht eines Tages kausal behandeln können.

Prof. Dr. Erland Erdmann

Dr. David Pittrow

Prof. Dr. Werner Seeger

Prof. Dr. H. Ardeschir Ghofrani

Priv.-Doz. Dr. David Pittrow

Institut für Klinische Pharmakologie, Technische Universität Carl Gustav Carus

Fiedlerstr. 27

01307 Dresden

Email: david.pittrow@mailbox.tu-dresden.de

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