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DOI: 10.1055/s-0029-1229586
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Zur Technik der hypotonen Doppelkontrast-Duodenographie ohne Duodenalintubation
The technique of hypotonic double contrast duodenography without duodenal intubationPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. August 2009 (online)

Zusammenfassung
Erfahrungen mit der hypotonen Doppelkontrast-Duodenographie ohne Duodenalintubation bei 265 Patienten werden dargelegt: Die sondenlose hypotone Duodenographie wird unmittelbar nach Beendigung einer Magen-Darm-Passage durchgeführt. Die Hypotonie wird durch Injektion von 1 mg pro kg Körpergewicht Buscopan erzielt. Die Doppelkontrastdarstellung des Duodenum wird durch perorale Gabe von Brausepulver DAB 6 erreicht. Die sondenlose Duodenographie gelang in 87% der Fälle. Die Nebenerscheinungen, wie leichte Tachykardie, Nahvisusstörung infolge der Mydriasis sowie Mundschleimhauttrockenheit, werden von den Patienten anstandslos vertragen. Die diagnostische Treffsicherheit der Doppelkontrast-Duodenographie ohne Duodenalintubation entspricht der klassischen Duodenographie mit Sonde.
Die besseren Untersuchungsmöglichkeiten des Duodenum in der Hypotonie ohne störende Irritation und Hyperstaltik sind unbestritten (1, 2, 3, 6, 7, 9, 11, 20, 24, 26, 27, 38). Trotzdem fand die hypotone Duodenographie — offenbar wegen der notwendigen Duodenalintubation und des erheblichen Zeitaufwands — keine allgemeine Anwendung. Trotz Vereinfachung der Untersuchungstechnik durch den Verzicht auf Instillation von Lokalanästhetikum (8, 20, 41, 45) und durch Anwendung einer radioopaken Duodenalsonde mit Führungsdraht, die eine relativ schnelle Intubation unter Durchleuchtungskontrolle ermöglicht (13, 21), blieb die hypotone Duodenographie im allgemeinen den besonderen Indikationen vorbehalten (22, 23, 34, 36, 39). Daraus ergeben sich die Versuche, die Technik der hypotonen Duodenographie zu vereinfachen und auf die Duodenalintubation zu verzichten (4, 14, 18, 28, 29, 43, 44). Warter u. Mitarb, berichteten 1962 und 1965 über die Untersuchung des Duodenum in der durch Gabe von Priamide erzielten Hypotonie (43, 44). Martel schlug 1968 die „tubeless“ Duodenographie in der Probanthine-Hypotonie vor (28). Die erste Doppelkontrast-Duodenographie ohne vorherige Duodenalintubation führten 1969 Goldstein und Zboralske (14) mit Hilfe von Probanthine und nach peroraler Gabe von Seidlitz-Pulver durch. Weitere Erfahrungsberichte über die sondenlose Duodenographie stammen von McCarthy u. Mitarb. (30), Beeckman u. Mitarb. (4) und Uthgenannt u. Mitarb. (41).
Summary
The author's experience of hypotonic double contrast duodenography without duodenal intubation derived from 256 patients is described. The examination is carried out immediately after a barium meal. Hypotonia is achieved by the injection of Buscopan, 1 mg. per kg. body weight. Double contrast in the duodenum is produced by an oral effervescent powder DAB 6. The examination was successful in 87% of cases. Side effects, consisting of mild tachycardia, disturbance of near vision due to mydriasis and dry mouth, were easily tolerated by the patients. The diagnostic accuracy of double contrast duodenography without duodenal intubation equals that of classical duodenography.