Symmetrische kortikale Verkalkung der Großhirnhemisphären nach pränataler Enzephalitis^*

Zusammenfassung

Bei einer vom 3. Lebensmonat über 3 Jahre klinisch betreuten Patientin mit schwerem psychomotorischen Entwicklungsrückstand, Tetraspastik, Mikrozephalie, sekundärer Skoliose, Hüftluxation und zerebraler Krampfbereitschaft fand sich röntgenologisch eine ausgedehnte, symmetrisch, und zwar rein kortikal angeordnete Verkalkung beider Großhirnhemisphären ohne Einbeziehung des Kleinhirns. Derartige Veränderungen wurden bisher anscheinend nur nach pränatal entstandener Herpes-Virus-Enzephalitis beobachtet. Da bei dieser Erkrankung aber auch periventrikuläre Verkalkungen vorkommen können, wird vermutet, daß die ausgedehnte kortikale Kalzifizierung beider Hemisphären zwar virus-, aber nicht erregerspezifisch ist und in erster Linie vom Alter der Frucht zum Zeitpunkt der Infektion bzw. der Enzephalitis abhängen dürfte.

Summary

Purely cortical cerebral calcification without involvement of the cerebellum was observed radiologically in a 3-month old girl; the calcification was extensive and symmetrical. During a three year period of observation, she showed severe psychomotor retardation, spasticity, microcephaly, a secondary scoliosis, subluxation of the hips and fits. These changes have only been observed so far following pre-natal herpes encephalitis. Following this condition there may also be periventricular calcification. Therefore it is assumed that the extensive cortical calcification is due to a virus, but not necessarily a specific one and that it depends on the age of the foetus at the time of the infection.