Hintergrund: Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) fördert ein Forschungsprojekt
zur Evaluation der Ergebnisqualität ihres Heilverfahrens. Die Studie hat zum Ziel,
am Beispiel bestimmter Verletzungsarten Grundlagen für eine ergebnisorientierte Evaluation
des Heilverfahrens der DGUV mit besonderer Berücksichtigung gesundheitsökonomischer
und patienten-bezogener Ergebnisparameter zu schaffen.
Das Forschungsprojekt wird von einem Konsortium durchgeführt, dem Mitarbeiter von
fünf universitären Institutionen angehören. Ihnen steht ein projektbegleitendes Expertengremium
beratend zur Seite. Das Gesamtprojekt gliedert sich in zwei Teilstudien und mehrere
Module. In diesem Beitrag werden inhaltliche Grundlagen des Entwicklungsprojektes
sowie bisherige Arbeitsschritte beschrieben und das methodische Vorgehen dargestellt.
Bisherige Ergebnisse: Die Auswahl der einzubeziehenden Verletzungsarten erfolgte im Rahmen einer internetbasierten
Delphi-Befragung (Modul 1). Es wurden sechs geeignete Verletzungsarten identifiziert
(u.a. distale Radiusfraktur, Sprunggelenkfraktur). Modul 2 umfasste eine systematische
Literaturrecherche. Als Ergebnis konnte gezeigt werden, dass gängige Instrumente der
rehabilitationswissenschaftlichen Forschung zur Messung von Gesundheitszustand und
Lebensqualität (z.B. SF-36, EQ-5D) auch in Studien über Unfallverletzungen Anwendung
finden. In Modul 2 erfolgte zusätzlich die Analyse der Versorgungsstrukturen an ausgewählten
Verletzungsarten. Gesundheitsökonomische und patientennahe Ergebnisparameter werden
in den Modulen 3 und 4 definiert. Im Rahmen einer Vorstudie (Modul 5) wird das Evaluationskonzept
erprobt und angepasst.
Im weiteren Projektverlauf ist die Durchführung einer Hauptstudie in zwei Teilschritten
vorgesehen. Ziel der Teilstudie 1 ist die Abschätzung und Beschreibung des Nutzens
des Heilverfahrens der DGUV im Vergleich zu Behandlungsergebnissen außerhalb der gesetzlichen
Unfallversicherung. Teilstudie 2 umfasst die Modellierung von Effekten einzelner Komponenten
des Heilverfahrens der gesetzlichen Unfallversicherung und zielt darauf ab, Bereiche
zu identifizieren, die besonders zum Behandlungserfolg beitragen.
Schlussfolgerungen: Bisherige Erfahrungen und Arbeitsergebnisse zeigen, dass der modulare Aufbau des
Vorhabens eine sinnvolle Arbeitsgrundlage darstellt. Die Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen
an unterschiedlichen Standorten impliziert zwar einen erhöhten Koordinationsaufwand,
durch die spezifische Expertise der beteiligten Arbeitsgruppen wird jedoch ein zeitökonomischer
Ablauf des Vorhabens ermöglicht.