ARFI als Surrogatmarker einer Leberfibrosierung – wo sollte gemessen werden?

Problemstellung:

Nach wie vor gilt die Leberhistologie als Goldstandard der Bestimmung einer Leberfibrose. Nicht invasive Bestimmungen der Leberelastizität wie z.B. mittels Fibroscan scheinen eine Erkennung fortgeschrittener Fibrosestadien bzw. der Zirrhose zu ermöglichen. Die „acoustic radiation force impulse“-Methode (ARFI) ist eine neue in ein Ultraschallsystem integrierte Methode, die eine nicht invasive Fibroseevaluierung ermöglichen soll. Wie bzw. wo gemessen werden sollte, ist jedoch bis dato unklar.

Patienten und Methode:

Bei lebergesunden Probanden wurde eine ARFI-Messung an fünf vordefinierten Lokalisationen durchgeführt – im Längsschnitt des linken Leberlappens im Segment II sowie III, im Längsschnitt des rechten Leberlappens im Segment VII/VIII sowie Segment V/VI und im Intercostalschnitt im Segment VIII. Es sollten an jedem Ort vier valide Messungen durchgeführt werden, wobei bei Fehlmessungen insgesamt maximal 10 Messungen pro Lokalisation durchgeführt wurden.

Ergebnisse:

Es wurde bei 20 Probanden (Altersdurchschnitt 39,7 Jahre (25–52), BMI: 24,5 (20–30) ARFI-Messungen durchgeführt. Der Mittelwert der ARFI-Messungen in den Segmenten II, III, V und VII betrug 1,53; 1,48; 1,59; 1,68; im Segment VIII intercostal 1,07. Während der Mittelwert der Standardabweichungen in den Segmenten II, III, V und VII 0,32; 0,28; 0,37; 0,42 betrug lag er bei intercostalen Zugang bei 0,13. Die Anzahl der Fehlmessungen pro Proband in den Segmenten II, III, V und VII betrug 1,2; 0,2; 1,2; 2,2. Im Segment VIII bei intercostalem Zugang ergab sich keine Fehlmessung.

Schlussfolgerungen:

Die ARFI-Messungen sind BMI- und altersunabhängig wobei sich sowohl die geringsten Abweichungen der Einzelmesswerte als auch die wenigsten Fehlmessungen bei intercostalem Zugang im Segment VIII ergaben.