Ultraschall Med 2009; 30 - V16_02
DOI: 10.1055/s-0029-1239663

Normwerte in der Abdomensonografie, (nicht nur) eine Literaturanalyse – Teil 2

M Sienz 1, A Ignee 1, CF Dietrich 1
  • 1Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim, Würzburg/DE

Problemstellung:

Normwerte in der B-Bild-Sonografie des Abdomens werden aufgrund der begrenzten Datenlage in der Literatur kontrovers diskutiert. Es erfolgt eine systematische Zusammenstellung bislang publizierter Daten mit dem Ziel, Normwerte für die einzelnen Organe abzuleiten.

Patienten und Methode:

Literatur-Recherche bezüglich Normwerten im Abdomen von 1970–2009 an gesunden Probanden. Methodisch vergleichbare Studien wurden statistisch ausgewertet. Evaluierte Parameter (Teil 2): Darmwanddicke, Magenwand, abdominelles Lymphknotenvolumen, Aorta, Vena cava inferior, Niere, Nebenniere, Prostata, Ovar, Uterus, Harnblase, Urethra.

Ergebnisse:

31 Studien wurden analysiert. Folgende Normwerte konnten ermittelt werden: Darmwanddicke Colon ascendens, rechte Flexur, Colon sigmoideum, Dünndarm, terminales Ileum jeweils <2mm; Gesamtdurchmesser Appendix ≤6mm; Dicke der Magenwand ≤7mm; gesamtes abdominelles Lymphknotenvolumen <1ml; Außendurchmesser der Aorta abdominalis systolisch: Frauen <2,6cm, Männer <3,3cm; Vena cava inferior in Exspiration ≤23mm und in Inspiration ≤18mm; Nierenlänge rechts 9,2–13,0cm, Nierenlänge links 9,5–13,0cm; Dicke der rechten/linken Nebenniere: 3–7mm; Gewicht der Harnblase 14,6–37,6g. Für die Organe Prostata, Ovar, Uterus und Urethra konnten keine Normwerte identifiziert werden.

Schlussfolgerungen:

Normwerte sind hilfreich für die Abgrenzung zahlreicher pathologischer Prozesse in den jeweiligen Organen. Leider ist die Datenlage spärlich und die Untersuchungstechnik häufig nicht ausreichend standardisiert. Eine multizentrische Normwertestudie wäre wünschenswert, um die Untersuchungstechnik zu vereinheitlichen und eine bessere Ergebnisqualität zu erreichen.