Ultraschall Med 2009; 30 - P2_07
DOI: 10.1055/s-0029-1239681

Leiomyosarkom der Vena cava inferior

GM Schiele 1, T Graeter 2, U Weickert 1
  • 1Klinikum Heilbronn, Heilbronn/DE
  • 2Klinik Löwenstein, Löwenstein/DE

Problemstellung: Charakterisierung und Biopsie einer seit Juli 2008 bekannten, in ihrer Genese unklaren Raumforderung der VCI unterhalb der Leberveneneinmündung mit Größenprogress.

Patienten und Methode:

Der 48-jährige, klinisch beschwerdefreie Patient, stellte sich im März 2009 erstmals in unserer Klinik zur histologischen Sicherung einer seit Juli 2008 bekannten und jetzt größenprogredienten Raumforderung der VCI vor. Ein auswärtiges CT zeigte einen 5,2×8,8cm großen, exzentrisch an der dorsalen Wand der pars hepatica der VCI gelegenen Tumor, der von der Nierenveneneinmündung bis unmittelbar vor den rechten Vorhof reichte, mit nur noch schmalem perifokalen Blutfluss.

Der Tumor wies in der KM-CT zwar keine KM-Aufnahme auf, in der Duplexsonografie aber waren eindeutig Flusssignale detektierbar.

Für die transcutane Punktion wurde ein transhepatischer Zugang gewählt. Es folgte die sonographisch gesteuerte, zweimalige Punktion mit einer 18G Tru-Cut-Nadel und Biopsiepistole (Bard Magnum®).

Ergebnisse: Die transcutane Punktion verlief komplikationslos. Die bei der Schneidbiopsie gewonnenen Zylinder erbrachten den Nachweis eines Leiomyosarkoms der VCI mit Malignitätsgrad 2.

Schlussfolgerungen: Die Sonografie in erfahrener Hand sollte früh in der Diagnostik unklarer abdomineller Gefäßprozesse zum Einsatz kommen.

In unserem Falle konnte duplexsonographisch zweifelsfrei der Nachweis von Flusssignalen innerhalb der VCI-Raumforderung erbracht und diese so gegen einen Gerinnungsthrombus abgegrenzt werden, was der CT nicht möglich gewesen war.

Die Sonografie ist auch das bildgebende Verfahren der Wahl zur Steuerung einer allfälligen Biopsie, sei es endosonographisch oder wie in unserem Falle transcutan. Dass die Punktion eines VCI-Tumors auch transcutan gut und komplikationslos möglich ist, zeigt dieser Fall.