Ultraschall Med 2009; 30 - P5_05
DOI: 10.1055/s-0029-1239725

Geminigravidität mit deutlicher Wachstumsdiskrepanz beider Foeten. 9 Wochen Reverse Flow der a. umbilicalis des retardierten Foeten

S Dostert 1, B Seelbach-Göbel 2
  • 1Klinik St. Hedwig Barmherzige Brüder, Regensburg/DE
  • 2Universität Regensburg, Regensburg/DE

Problemstellung: Erstvorstellung (23. SSW) mit V.a. fetofetales Transfusionssyndrom. Frühultraschall: monochoriale-diamniote Geminigravidität.

Befund: weibliche Foeten, AU an 95% bzw. 5% Perzentile, Hinterwandplazenta, sonographisch kein FFTS. Retardierter Foet mit singulärer Nabelschnurarterie, beindruckender Insertio velamentosa und reverse flow in der a. umbilicalis. Keine Zentralisation, keine kardiovaskuläre Beeinträchtigung. Maternale Widerstandsindices im Normbereich. Invasive Diagnostik abgelehnt. Wöchentliche Verlaufskontrollen. Befund gleichbleibend. Sectio in der 32. SSW wegen Wehentätigkeit. Weibliche Neugeborene: 2280 bzw. 995 Gramm. Retardierter Foet: V.a. Silver-Russell-Sandrom.

Schlussfolgerungen: Liegt dem reverse flow der a. umbilicalis keine Plazentainsuffizienz zugrunde so kann dieser wochenlang bestehen ohne dass eine Zentralisation stattfindet. Durch engmaschige Kontrollen kann eine iatrogene Frühgeburtlichkeit verhindert werden.