Ultraschall Med 2009; 30 - P10_05
DOI: 10.1055/s-0029-1239748

DIRISK „Differences of resistive indices in spleen and kidney“ sind im Gegensatz zu renalen Widerstandsindices bei CKD Patienten selektiv mit der Nierenfunktion assoziiert

E Herath 1, O Grün 1, D Fliser 1, GH Heine 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/DE

Problemstellung:

Die intrarenalen Widerstandsindices („resistive indices“, RI) werden als Prognosemarker bei chronischer Nierenerkrankung (CKD) diskutiert. Allerdings lassen sich lokal-renale Auswirkungen der Nierenerkrankung auf den RI nicht zuverlässig vom Einfluss atherosklerotischer Gefäßschädigungen auf den RI differenzieren. Hieraus entstand die Idee, die intrarenalen Widerstandsindices („RI Niere“) mithilfe der Widerstandsindices eines weiteren parenchymatösen Organs, der Milz („RI Milz“), zu korrigieren, um die systemisch-vaskulären Einflussfaktoren zu minimieren.

Wir postulieren, dass bei chronisch nierenkranken Menschen

  • die intrarenalen Widerstandsindices einerseits mit Markern der subklinischen Atherosklerose und Patientenalter, andererseits mit Markern der Nierenfunktion, korrelieren, jedoch

  • die Differenz von RI Niere und RI Milz (DIRISK, difference of resistive indices of spleen and kidney) nicht mit Markern der subklinischen Atherosklerose, sonder allein mit der Nierenfunktion korreliert.

Patienten und Methode:

Bei 134 Probanden mit CKD DOQI I-V wurden duplexsonographisch RI Nieren und RI Milz erfasst. Die DIRISK wurde als Differenz von RI Niere und RI Milz errechnet. Des weiteren wurden die Intima Media Dicke (IMT) der Aa. carotides communes gemessen. Als Marker der Nierenfunktion wurde die errechnete glomeruläre Filtrationsrate bestimmt (MDRD).

Ergebnisse:

Renalen und lienale Widerstandsindices korrelieren mit IMT (RI Niere r=0,52 [p<0,001], RI Milz r=0,47 [p<0,001]) und Patientenalter (RI Niere r=0,55 [p<0,001], RI Milz r=0,55 [p<0,001]).

Die Nierenfunktion korreliert sowohl mit renalen Widerstandsindices (r=-0,42 [p<0,001] als auch mit der DIRISK (r=–0,32 [p<0,001]).

Hingegen findet sich bei der DIRISK keine Assoziation mit IMT (r=0,15 [p=0,10]) und Alter (r=0,08 [p=0,37]).

Schlussfolgerungen:

Unsere Ergebnisse suggerieren erstmals, dass die gleichzeitige Bestimmung renaler und lienaler Widerstandsinidices eine spezifischere duplexsonographische Erfassung renaler Schädigungen erlauben könnte.