Ultraschall Med 2009; 30 - V4_08
DOI: 10.1055/s-0029-1239764

Kontrastverstärkter Ultraschall und MS-CT in der Erfassung von Komplikationen in der postoperativen Phase nach Lebertransplantation

D Clevert 1, M Reiser 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, München/DE

Problemstellung:

Ziel unserer Studie war es die diagnostischen Wertigkeit von Low-MI-kontrastverstärktem Ultraschall im Vergleich zum CT bei der Erfassung vaskulärer Komplikationen im postoperativen follow-up nach Lebertransplantation zu detektieren.

Patienten und Methode:

43 Patienten nach Lebertransplantation entwickelten im post-transplantations Verlauf Aszites und/oder unklare Leberwerterhöhung. Alle Patienten wurden kontrastverstärkte mittels Low-MI-Technik untersucht. Es wurde eine 1,6–2,4ml i.v. Bolusinjektion des Ultraschallkontrastmittels SonoVue (Bracco, Italien) injiziert. Die Untersuchung wurde am S 2000 und Sequoia 512 (Siemens/Acuson, Mountain View) mittels eines 4MHz-Schallkopfes durchgeführt. Die gesamte Untersuchung wurde im Dual-Mode durchgeführt und im Cine-Mode gespeichert. Das Kontrastmittelverhalten wurde in der arteriellen-, venösen- und in der Spätphase beurteilt. Als Goldstandard wurde das CT gewertet sowie der klinische Verlauf.

Ergebnisse:

In 18 von 43 Patienten (41,8%) konnten Komplikationen kontrastverstärkt detektiert werden. Sieben Patienten (16,2%) hatten einen partiellen Verschluss (n=2) oder eine signifikante Stenose (n=5) der A. Hepatica oder der V. cava. Sechs Patienten (13,9%) entwickelten eine Pfordaderstenose (n=4) oder eine Pfordaderthrombose (n=2). CT bestätigten die Ergebnisse bei allen 13 Patienten.

Schlussfolgerungen: Kontrastverstärkter Ultraschall erlaubt im follow-up nach Lebertransplantation eine frühzeitige und sichere Erfassung von vaskulären Komplikationen in der postoperativen Phase und stellt somit eine ergänzende Untersuchung zum CT dar, ohne dass Intensivpatienten von der Station zum CT transportiert werden müssen.