Ultraschall Med 2009; 30 - V4_09
DOI: 10.1055/s-0029-1239765

Verbesserte diagnostische Schärfe durch den Einsatz des kontrastverstärkten Ultraschall bei Dissektion der Aorta abdominalis

D Clevert 1, M Reiser 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, München/DE

Problemstellung:

Überprüfung verschiedener Ultraschallverfahren wie der farbkodierten Duplexsonografie (FKDS) und der kontrastverstärkte Ultraschall (KM-US) für die Diagnostik einer Dissektion der Aorta abdominalis.

Patienten und Methode:

Zwischen März 2006 und Mai 2009 wurden 33 Patienten (27Männer, 6 Frauen, mittleres Alter 60 Jahre) mit einer Dissektion der Aorta abdominalis in der FKDS und mit der KM-US als auch mit dem Multislice CT untersucht. Die Sonografie wurde am Sequoia 512 oder S 2000 (Siemens/Acuson, Mountain View) mittels eines 4 C1 durchgeführt. In der kontrastverstärkten Sonografie wurde eine Bolusinjektion von 1,0–1,2ml i.v. SonoVue (Bracco, Italien) appliziert. Die gesamte Untersuchung wurde als Cine-Sequenzen digital gespeichert. Die biphasische CTA wurde an einen 64 Detektor CT (Somatom Sensation 64, Siemens Medical Systems, Forchheim, Deutschland) durchgeführt.

Ergebnisse:

Durch die kontrastverstärkte Sonografie ließ sich die Dissektionsmembran sowie das wahre und falsche Lumen besser abgrenzen als in der FKDS. Die kontrastverstärkte Sonografie erfasste alle 33 Dissektionen, die durch den Goldstandart bestätigt wurde Im Vergleich FKDS zur kontrastverstärkten Sonografie ergaben sich folgende Werte 21/33. Die fehlende Gefäßüberschreibung in der kontrastverstärkten Sonografie ermöglichte exakter die Erfassung von Restflussphänomenen, besonders im falschen Lumen. Die Erfassung echoarmer Wandauflagerungen wurde durch die verbesserte gefäßwandnahe Flusserfassung erleichtert. Bei allen Patienten konnte ein diagnostisch verwertbarer kontrastmittelverstärkter Ultraschall zur Beurteilung der Aortendissektion durchgeführt werden zusätzlich konnten neben dem unterschiedlichen perfundierten wahren und falschen Lumen der Aorta auch die Nierenperfusion beurteilt werden.

Schlussfolgerungen:

Obwohl die primäre Diagnose eines Dissekatssegels im B-Bild bereits möglich ist, erlaubt der kontrastverstärkte Ultraschall mit SonoVue die verbesserte Darstellung der hämodynamischen Relevanz und kann zusätzlich die Nierenperfusion beurteilen.