Ultraschall Med 2009; 30 - V8_06
DOI: 10.1055/s-0029-1239786

Was soll juristisch im Rahmen der Mammasonografie beachtet werden?

J Fernandez Sanchez 1
  • 1Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart/DE

Problemstellung:

Im Rahmen der Mammadiagnostik und -therapie sind die Gynäkologen und Radiologen die juristisch meist exponierten Personen, gefolgt von Hausärzten, aber auch von Internisten/Onkologen. Ziel dieser Präsentation ist die Evaluation der juristischen Aspekte der diagnostischen und interventionellen Mammasonografie.

Patienten und Methode:

Anhand eigener Kasuistik/Erfahrung und Recherche der Literatur werden die möglichen medikolegalen Auseinadersetzungen der Mammasonografie anaylisiert und diskutiert.

Ergebnisse:

Die wichtigsten und/oder häufigsten medikolegalen Aspekte der Mammasonografie sind:

  • Unterlassung bzw. fehlende Empfehlung der sonographischen Untersuchung

  • inkorrekte oder irreführende Formulierung des sonographischen Befundes

  • subjektives Empfinden der Patientin über die Qualität der Untersuchung, zu schnell und/oder nicht richtig (Hier evtl. juristisch problematisch, wenn später ein Mamma-Ca festgestellt wird, und beim Nachweis, dass die ursprüngliche Mammasonografie durch einen nicht ganz erfahrenen Untersucher gemacht wurde).

  • Übersehen einer eindeutigen Läsion (mögliche juristische Schwierigkeit bei kurzfristiger Kontrolle der Mammasonografie bei Kollege in anderer Klinik/Praxis)

  • Dokumentationsmangel der Mammasonografie

  • inkorrekte Einverständniserklärung einer interventionellen Mammasonografie (z.B. Aufklärung zu einer Mammapunktion im Sonoraum oder sogar am Sonotisch und Durchführung der Punktion kurz danach oder am gleichen Tag).

Schlussfolgerungen:

Bei Zunahme der Klagen wegen eines vermutlichen ärztlichen Kunstfehlers in den letzten Jahren sollten verschiedene Aspekte bei der Mammasonografie beachtet werden, um medikolegale Probleme zu vermeiden.