Ultraschall Med 2009; 30 - V15_02
DOI: 10.1055/s-0029-1239790

Ultraschallsimulation peripherer Nerven: Entwicklung einer neuen Technik für das Training in der Regionalanästhesie

S Schellhaas 1, M Dreger 1, T Schmitz-Rixen 1, P Kessler 2, F Walcher 1, R Breitkreutz 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe – Universität, Frankfurt am Main/DE
  • 2Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim GmbH, Frankfurt am Main/DE

Problemstellung: Die Ultraschall-geführte Regionalanästhesie (UGRA) wird zunehmend eingesetzt(1). Zum Erlernen der Sonoanatomie peripherer Nerven sind viele Untersuchungen erforderlich. Durch Ultraschallsimulation kann man Untersuchungen schneller durchführen, sonoanatomische Variabilität und Pathologien nachhaltiger erlernen. Unser Ziel ist die Entwicklung 3-dimensionaler Ultraschallvolumina (3D-UV) peripherer Nerven zur Ultraschallsimulation (Machbarkeitsuntersuchung).

Patienten und Methode: Ein Freihand-Aufnahmegerät als Bestandteil eines Ultraschallsimulationssystems (Reslice, Schallware GmbH, Berlin, Deutschland) wurde mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät (Vivid-i, GE Healthcare Ultraschall, Solingen, Deutschland) und 12Mhz Linearsonde verbunden. Es wurden transversale 3D-UV als Parallelebenen von 4 gesunden Probanden aufgezeichnet. Die Bildwiederholrate lag über 30 Bilder/Sekunde. Durch ein elektromagnetisches Trackingsystem wurden 3D-UV auf einen Schaumstofftorso positioniert. Mit Entwicklungssoftware wurden verschiedene 3D-UV zu 3D-Multivolumina zusammengefasst. Simulator-Aufnahmen wurden mit Ultraschall-B-Bildern verglichen.

Ergebnisse: Insgesamt n=108 3D-UV (Carotis-Region (n=22); periphere Nerven der Interscalenregion (31); Axillarregion (28); Leiste (8) und distalen Ischiadicus (19)) wurden aufgezeichnet. Rekonstruierte Volumina der Gefäße und peripherer Nerven zeigen eine vergleichbare Qualität zum originalen B-Bild. Abgeleitet aus hoch aufgelösten Ultraschallaufnahmen konnte die Darstellung der Ultrastruktur peripherer Nerven in rekonstruierten Ebenen von 3D-UV und der Längsachse erhalten werden (Abbildung 1).

Schlussfolgerungen: Unsere Daten unterstützen die Machbarkeit der Ultraschallsimulation peripherer Nerven in 3D-UV (proof-of-principle).

[1] Sites BD et al. Reg Anesth Pain Med. 2009; 34(1):40–6