Ultraschall Med 2009; 30 - V15_05
DOI: 10.1055/s-0029-1239793

Sonographische Definition von intraneuralen Ganglien: notwendige Informationen zur rezidivfreien chirurgischen Sanierung

S Ostermann 1, A Loizides 1, B Glodny 1, S Peer 1, H Gruber 1
  • 1Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck/AT

Problemstellung:

Beurteilung von Nutzen und Effizienz der sonographischen Darstellung und Definition von intraneuralen Ganglienbildungen.

Patienten und Methode:

Retrospektive Auswertung von 15 Patienten (Alter: 14–81, Durchschnitt: 47±17,1 Jahre; hochauflösender Ultraschall mit einem Frequenzgang von 12–17 Mhz) durchgeführt an verschiedenen peripheren Nerven.

Bei allen Patienten wurde versucht, die entsprechenden sonomorphologischen Features intraneuraler Ganglien eindeutig zu definieren. Zusätzlich wurde in allen diesen Fällen versucht die Ganglienursprünge -Synovialgewebe artikulär oder tendinös- klar darzustellen, um den Chirurgen entsprechend notwendige Informationen für eine rezidivfreie Resektion bereitzustellen.

Ergebnisse:

Es handelte sich hierbei in 7 Fälle um Ganglienformationen im N. ulnaris, in 3 Fällen im N. peroneus, in jeweils 2 Fällen im N. medianus und N. ulnaris und in einem Fall im N. ischiadicus. In allen Fällen konnten die entsprechenden, chirurgisch im Rahmen der intraneuralen Ganglienausräumung zu unterbindenden synovialen Konnektionen (zu Gelenken bzw. Sehnenscheiden) lokalisiert werden. Dies wurde in allen Fällen chirurgisch validiert bzw. soweit erwünscht durch zusätzliche Bildgebung (MRT) bewiesen.

Schlussfolgerungen:

Die hochaufösenden Sonografie zur Beurteilung von (Pseudo)Tumoren peripherer Nerven ist zumindest am besten Wege die First-Line Modalität der ersten Wahl zu werden. Die hier vorgestellten Fällen zeigen, dass mittels entsprechender sonographischer Bildgebung eine umfassende und ergebnisorientierte Diagnostik auch für topographisch komplexere Zusammenhänge -wie bei intraneuralen Ganglien- durchgeführt werden kann. Unter Kenntnis der entsprechenden eindeutigen Features erspart man damit den Patienten risikoreiche investigative chirurgische Vorgänge, sowie Rezidive deren Entfernung ebenso mit hohen Komplikationsraten behaftet ist.