Ultraschall Med 2009; 30 - V13_01
DOI: 10.1055/s-0029-1239795

Einsatzmöglichkeiten von Echosignalverstärkern in der Diagnostik von stumpfem Abdominaltrauma im Vergleich zum MS-CT

D Clevert 1, M Reiser 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, München/DE

Problemstellung:

Vergleich der Diagnosegenauigkeit zwischen der konventionellen Sonografie, der Echosignal verstärkten Sonografie und dem 64-Multidetektor CT in der Erfassung stumpfer Abdominaltrauma.

Patienten und Methode:

86 Patienten (54Männer, 32 Frauen, mittleres Alter 58 Jahre) wurden nach stumpfen Abdominaltrauma mit der konventionellen Ultraschall und anschließend mit der kontrastverstärkten Sonografie am S 2000 und Sequoia 512 (Siemens/Acuson, Mountain View) mittels eines 4 C1 untersucht. Als Bolusinjektion wurden 1,6–2,4ml i.v. SonoVue (Bracco, Italien) appliziert. Die gesamte Untersuchung wurde CPS Mode durchgeführt und die Cine-Sequenzen wurden digital gespeichert. Das Kontrastmittelverhalten wurde in der arteriellen-, venösen- und in der Spätphase beurteilt. Die Untersuchung wurde geblindet durchgeführt. In der Auswertung wurde das CT als Goldstandard gewertet.

Ergebnisse:

Bei 18 von 86 Patienten konnte der konventionelle Ultraschall Verletzungen der abdominellen parenchymatösen Organe nachweisen. Der kontrastverstärkte Ultraschall bestätigte die Ergebnisse und fand zusätzlich drei weitere Verletzungen der parenchymatösen Organe. Bei einem Patienten konnte zusätzlich noch eine aktive Blutung in das subcapsuläre Leberhämatom nachgewiesen werden. Die Auswertung der Multislice-CT Bilder bestätigte die Ergebnisse der kontrastverstärkten Sonografie.

Schlussfolgerungen:

Die kontrastmittelverstärkte Sonografie mit SonoVue ermöglicht eine verbesserte frühzeitige und sichere Erfassung von abdomineller parenchymatöser Verletzungen im Vergleich zur konventionellen Sonografie. Sie stellt somit eine ergänzende Untersuchung zum CT dar, ohne dass Intensivpatienten von der Station zum CT transportiert werden müssen. Insbesondere bei Patienten mit einer vorhandenen Jodallergie oder erhöhten Nierenretentionswerten biete sie eine gute alternative zum CT.