Ultraschall Med 2009; 30 - V3_02
DOI: 10.1055/s-0029-1239803

3D Sonografie der Säuglingshüfte: ein brauchbares Werkzeug zum Screening?

O Magerkurth 1, R Sossai 1, JFS Schneider 1
  • 1Universitätsskinderspital bei der Basel, Basel/CH

Problemstellung:

Die Untersuchung der Hüfte mittels der 3D Schallsonde ist ein praktikables Verfahren. In 2D und 3D müssen die Graf'schen Kriterien erfüllt werden. Die Qualität der Rekonstruktionen und die Messgenauigkeit aus dem 3D Datensatz ist der 2D Messung ebenbürtig. Das 3D Verfahren ist einfach und schnell. Die nachträgliche Rekonstruktion der Standardebene nach Graf erübrigt die Einstelltechnik am Kind.

Patienten und Methode:

Prospektive Studie mit 39 Patienten, im Rahmen des Hüft-Screenings Neugeborener, sowie in der orthopädischen Sprechstunde zwischen August und September 2008. Anfertigung dreier 2D Bilder jeder Hüfte nach der Graf'schen Methode gefolgt von drei 3D Volumina jeder Hüfte. Aus jedem 3D Volumen Rekonstruktion einer Standardebene nach Graf. Alle 468 Bilder wurden anonymisiert und randomisiert. Die Messung des alpha Winkels nach Graf erfolgte durch zwei unabhängige, geblindete Auswerter.

Ergebnisse:

Es bestanden keine Interobserver Unterschiede zwischen den maximalen Alphawinkeln zwischen dem 2D und 3D Verfahren (nicht-parametrischer, gepaarter Kruskall-Wallis Test; P=0,29). Die Standardabweichung der einzelne Messungen in dem 2D und dem 3D Verfahren unterschieden sich ebenfalls nicht (P=0,28). Der Spearman Rank Test für die Interobserver Korrelation zeigte ein sehr gutes Ergebnis mit r-Werten zwischen 0,65 und 0,82 zwischen beiden Observern.

Schlussfolgerungen:

Die neue Untersuchungstechnik zur Untersuchung der Hüfte mittels der 3D Schallsonde ist ein praktikables Verfahren. In Beiden müssen die Graf'schen Kriterien beachtet und erfüllt werden. Die Qualität der Rekonstruktionen aus dem 3D Datensatz und die Messgenauigkeit ist der 2D Untersuchung ebenbürtig. Das Verfahren kennzeichnet sich durch ein einfaches und schnelles Erstellen des 3D Datensatzes. Die nachträgliche Rekonstruktion der Standardebene nach Graf erübrigt die Einstelltechnik am Kind.