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DOI: 10.1055/s-0029-1240289
„Trauma und Sucht–Innovative Therapieansätze“
Ziele/Fragestellung:
Bei Suchtkranken mit PTBS liegen bislang nur wenige Erfahrungen mit konfrontativen Therapieansätzen wie EMDR vor. Die vorliegende Studie befasste sich mit der Fragestellung, ob (1) EMDR in der Behandlung substituierter Traumapatienten zu einer Reduktion der PTBS-Symptome, der subjektiven Belastung und des autonomen Arousals führt, (2) ob diese Veränderungen über drei Monate nach Therapieende stabil sind.
Methodisches Vorgehen:
15 stationär behandelte substituierte Patienten mit Opiatabhängigkeit und komorbider PTBS, Durchschnittsalter 33,4 Jahre, wurden untersucht. Nach der Diagnostikphase (Mini-DIPS, SKID-II, IES, SCL-K–9, ADS-K und FDS) folgte eine Therapiephase von 8 Wochen (M=1,71 EMDR-Sitzungen; M=14,56 einzelne -Sequenzen). In den Sitzungen wurden Hautleitwert, VOC- und SUD-Skalen erfasst. Als Kontrollgruppe dienten 29 Patienten ohne Suchterkrankung in ambulanter Therapie (Jacobs und DeJong, 2007). Nach 3 Monaten erfolgte eine Katamnese.
Ergebnisse
Die IES zeigte eine signifikante Abnahme der Häufigkeit typischer PTBS-Symptome, die bis zum Katamnesezeitpunkt stabil blieb. Auch im Hinblick auf Depressivität und globale Belastung fand sich die erwartete Reduktion. Im Hinblick auf die EDA-Verläufe wurden von den Patienten mit einer Effektstärke von demp=1.98 der Effekt der Vergleichsgruppe (demp=1.0) deutlich übertroffen. Auch in den SUD- und VOC-Ratings zeigten sich deutliche Verbesserungen.
Schlussfolgerung
Die Wirksamkeit der konfrontativen Traumatherapiemethode EMDR in der Behandlung substituierter Opiatabhängiger mit komorbider PTBS hat sich als durchweg erfolgreich erwiesen. Neben einer Besserung der PTB-Symptome, konnte auch eine Verbesserung in anderen Problembereichen erreicht werden, die auch drei Monate nach Beendigung der Therapie stabil war.
Literatur: Beim Verfasser.