Ressourcenorientierte Behandlungsmodule im Spannungsfeld unterschiedlicher Behandler

Den Ressourcen sollte, im Sinne der Patienten, in Therapie und Behandlung ebenso Raum gegeben werden wie den Defiziten. Es reicht dabei keinesfalls, nur an den umweltspezifischen (externen, objektiven) Ressourcen wie Erwerbstätigkeit, soziales Umfeld und Wohnsituation anzusetzen, deren positive Wirkung auf die Aufrechterhaltung der Abstinenz zahlreich belegt sind. Diesem eher von sozialarbeiterischer und ergotherapeutischer Seite begegnetem Aufgaben- und Problembereich steht die kontinuierliche Arbeit an den innerpsychischen Ressourcen wie Genussfähigkeit, Fähigkeit zum Erleben positiver Emotionen, Steigerung des Selbstwertgefühls, Bindungs- und Liebesfähigkeit gegenüber. Nur eine intensive Zusammenarbeit verschiedenster Behandler, Berufsgruppen und Disziplinen gewährleistet eine für den Patienten optimale Behandlung.

In Analogie zur Diagnostik psychischer Störungen bedarf es im Sinne eines theoriegeleiteten Vorgehens auch einer spezifischen ressourcenorientierten Diagnostik, um Behandlungsmodule besser auf die Bedürfnisse der PatientInnen abstimmen zu können.

Großes Augenmerk wird auch auf die Transferwirkung der in den einzelnen Modulen gesetzten Interventionen und Erlebniswerte in die Alltagssituation der Patientinnen gelegt, um die während des stationären Aufenthalts wieder gewonnene Lebensqualität weiter aufrecht zu erhalten bzw. weiter ausbauen zu können. Während es im stationären Bereich zahlreiche ressourcenorientierte Module gibt sind diese in der ambulanten (Nach-)Betreuung noch sehr rar.

Exemplarisch wird die Gartentherapie am Anton Proksch Institut als Beispiel für einen ressourcenorientierten multiprofessionellen Zugang in der Behandlung Suchtkranker vorgestellt.

Literatur: Auhagen, e. (2008). Positive Psychologie. Beltz Psychologie Verlags Union. Frank, R.(2008). Therapieziel Wohlbefinden: Ressourcen aktivieren in der Psychotherapie. Berlin: Springer. Musalek, M., Scheibenbogen, O.(2008). From categorial to dimensional diagnostics: deficiency-oriented versus person-centered diagnostics. European archives of psychiatry and clinical neurosience, 258, 18-21, Suppl. 5. Scheibenbogen, O. (2009). Orpheus - ein modulares ressourcenorientiertes Behandlungskonzept. Spectrum Psychiatrie, 1, 48-50.