Suchttherapie 2009; 10 - S931
DOI: 10.1055/s-0029-1240421

Effekte des Wettbewerbs „Be Smart – Don’t Start“: Ergebnisse einer cluster-randomisierten Kontrollgruppenstudie

R Hanewinkel 1, B Isensee 1
  • 1IFT-Nord gGmbH, Kiel

Ziel: Untersuchung der Auswirkungen des Wettbewerbs für rauchfreie Schulklassen Be Smart – Don’t Start auf das Rauchverhalten, das Wissen über und die Empfänglichkeit für das Rauchen.

Methode: Cluster-randomisierte Kontrollgruppenstudie mit vier Erhebungszeitpunkten unmittelbar vor Beginn, direkt im Anschluss, sechs und 14 Monate nach Ende des Wettbewerbs an 208 Klassen mit 3.440 Schülerinnen und Schülern der 7. Klassenstufe in Sachsen-Anhalt; Fragebogenerhebung bei Lehrkräften und bei Schülerinnen und Schülern im Klassenverband; Auswertungen über Mehrebenenmodelle unter Berücksichtigung von Kontrollvariablen wie Alter, Geschlecht, Rauchen im Umfeld, elterlicher Erziehungsstil und Sensation seeking.

Ergebnisse: Eingangs gelegentlich rauchende Schülerinnen und Schüler mit Wettbewerbsteilnahme rauchen direkt und ein halbes Jahr nach Wettbewerbsende seltener als Jugendliche ohne Wettbewerbsteilnahme. Bei Wettbewerbsteilnehmern kommt im Vergleich zu Schülerinnen und Schülern ohne Wettbwerbsteilnahme über den gesamten Studienzeitraum seltener zu einer Progression von experimentellem in etablierten Konsum. Diese Auswirkungen auf das Rauchverhalten können durch eine wiederholte Wettbewerbsteilnahme stabilisiert werden. Im Vergleich zu Jugendlichen aus Klassen, die sich nicht an dem Wettbewerb beteiligen, wissen Schülerinnen und Schüler aus Wettbewerbsklassen direkt und ein halbes Jahr nach Ende der Intervention mehr über das Rauchen und sind direkt nach Wettbewerbsende weniger empfänglich für Zigaretten.

Schlussfolgerung: Es finden sich Hinweise auf kurz-, mittel- und auch langfristige Effekte einer Teilnahme am Wettbewerb Be Smart – Don’t Start auf das Rauchverhalten, das Wissen und die Empfänglichkeit für das Rauchen.