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DOI: 10.1055/s-0029-1240881
Editorial
Publication History
Publication Date:
25 March 2010 (online)
Liebe Kollegin, lieber Kollege!
Das neue Jahr 2010 ist schon gar nicht mehr soo neu, wenn Sie dieses Heft aufschlagen. Nach den guten Vorsätzen zum Jahresbeginn, den Wünschen und Hoffnungen aus der Silvesternacht ist längst Routine im neuen Jahr eingekehrt, die Karnevalisten haben sogar schon ausgekehrt …
Während das Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal 2009 um 5 % eingebrochen war, äußerten sich die verschiedenen Branchen sehr zurückhaltend mit ihren Erwartungen für 2010. Ebenso waren die Prognosen der Kollegenschaft eher vorsichtig. Allein der Möbelhandel meldete stolze 2 % Wachstum. Ob die Gesundheit der Hunde und Katzen, die dann auf diesen neuen Möbeln liegen, ihren Herrchen und Frauchen wohl auch in diesem Jahr wieder wert und teuer ist? Oder lassen die Raten der mit „Null-Prozent-Finanzierung“ angeschafften Traumküchenzeile keinen finanziellen Spielraum mehr für Mieze und Bello? Ob die ständig herbeigeredete Krise nun endlich auch bei den Tierärzten angekommen ist? Ob uns die weiter steigenden Kosten auffressen werden? Ob die per „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“ verordnete Steuerermäßigung auf Hotelübernachtungen die Fortbildungskosten der Tierärzte zu senken vermag?
Wir werden das alles wohl erst im weiteren Jahresverlauf beurteilen können. Ich möchte Ihre Gedanken aber gern in eine andere Richtung lenken:
Auf Max Frisch (1911–1991) geht das Zitat zurück: „Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“
Nutzen Sie doch die Situation für eine gründliche Analyse und möglicherweise Änderung Ihrer Praxisroutine: Haben Sie beispielsweise schon mal darüber nachgedacht, die chaotische Situation in Ihrem Wartezimmer (nicht nur den ungeduldig wartenden Klienten zuliebe) durch eine Terminsprechstunde zu meistern? Sie werden sich wundern, wie viel leichter Ihnen die Bewältigung Ihrer Arbeit gelingt, wenn Sie mit gut gelaunten Tierhaltern und konzentriertem Praxisteam entspannt die geplanten Termine abarbeiten können. Auch ein freier Nachmittag oder ein Kurzurlaub (zur Fortbildung oder mal mit der Familie!) lassen sich dann leichter einplanen.
Packen Sie es an!
Mit freundlichem kollegialem Gruß aus dem Sauerland!
Ihr Stefan Gabriel