Zeitschrift für Palliativmedizin 2009; 10(3): 138
DOI: 10.1055/s-0029-1241094
Pflege

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Publication Date:
11 September 2009 (online)

 

Martina Kern, Rubrikenherausgeberin

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Schwerpunkt der Pflegerubrik in der Septemberausgabe ist dem Thema der Mundpflege gewidmet, bei dem für mich die Umsetzung der patientenorientierten Haltung in Palliative Care besonders praxisnah deutlich wird.

In meiner Grundausbildung habe ich – wie vielleicht auch viele von Ihnen – gelernt, dass das primäre pflegerische Ziel im Rahmen der Mundpflege die feuchte und saubere Mundschleimhaut sein sollte. Der Versuch, dieses Ziel durch die Anwendung der üblichen Mundpflegelösungen zu erreichen, resultierte mit oft nur einem "technisch" gutem Ergebnis nach dem ersten Versuch: Die Schleimhaut war zwar feucht und sauber, der Patient jedoch wehrte eine Wiederholung am nächsten Tag ab.

Nun denken wir in Palliative Care vom Patienten her und versuchen ideenreich, Ziele der Mundpflege dem anzupassen, was die Patienten als angenehm empfinden. Doch wenn nun jedem Patienten, wie im Artikel beschrieben, Pflege mit einer befeuchtenden Südfrucht angeboten würde, so wäre die Abwehrquote bei einer Wiederholung sicher auch nicht gering. Die Herausforderung für uns alle besteht vielmehr darin, vorhandene Standards manchmal auch als Ideenvorlage für neue und individuelle Lösungen zu nutzen und diese individuell beim Patienten anzuwenden.

Viel Freude beim Lesen und beim kreativen Tun wünscht Ihnen Ihre

Martina Kern

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