Z Gastroenterol 2009; 47 - V04
DOI: 10.1055/s-0029-1241221

Endoskopische Submukosadissektion (ESD) im Magen – Erfolgsrate, Komplikationen und Rezidivrate

B Pommer 1, A Probst 1, M Anthuber 2, H Arnholdt 3, H Messmann 1
  • 1Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Germany
  • 2Klinikum Augsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Transplantationschirurgie, Augsburg, Germany
  • 3Klinikum Augsburg, Institut für Pathologie, Augsburg, Germany

Einleitung: Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) ist eine vielversprechende Technik bei der Behandlung von großen prämalignen und frühen malignen Veränderungen im Gastrointestinaltrakt. Bei der Indikationsstellung beim Magenfrühkarzinom sind die erweiterten Kriterien der EMR streng zu beachten (Gotoda et al; Gastric cancer 2000; 3: 219–225). Vorteile der ESD sind die mögliche en-bloc-Resektion auch großer Läsionen mit verbesserter histologischer Beurteilbarkeit der R0-Resektion und vermindertem Rezidivrisiko. Außerhalb Asiens gibt es bislang nur wenige Daten. Wir berichten über die Ergebnisse von bisher 68 durchgeführten ESD-Untersuchungen am Magen.

Ziele: Ermittlung von en-bloc-Resektionsrate, R0-en-bloc-Resektionsrate, Komplikationen und Rezidivraten bei der ESD im Magen.

Methodik: Zwischen 11/2003 und 03/2009 wurden 68 ESD im Magen durchgeführt.

Ergebnis: Es handelte sich um 41 Frühkarzinome, 18 flächige Adenome und 9 submuköse Tumoren. Die mittlere Größe der Läsionen betrug 39,1mm für epitheliale Läsionen und 23,0mm für submuköse Tumoren. Die en-bloc-Resektionsrate betrug insgesamt 88,24% (60/68); bei den epithelialen Läsionen 86,44% (51/59) und bei den submukösen 100% (9/9), wobei die R0-en-bloc-Resektionsrate über den Gesamtzeitraum bei 70,59% (48/68) betrug (mit einer deutlichen Lernkurve im Laufe der Zeit). In 11,76% (8/68) musste eine piecemeal-Resektion erfolgen. Bei 17,07% (7/41) der Frühkarzinome war nach histologischer Aufarbeitung aus onkologischer Sicht (sm-Infiltration, lymphatische Invasion, etc.) eine zusätzliche Operation indiziert.Nach einem follow-up von bisher 26,2 Monaten (0–65) waren sechs Rezidive zu beobachten, wovon fünf nach piecemeal-Resektion und eines nach en-bloc-Resektion auftrat.Komplikationen waren zwei Perforationen bei großen submukösen Tumoren (OP), drei narbige Pylorusstenosen und Blutungen bei 6 Patienten.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass mittels ESD bei großen prä- bzw. frühmalignen Läsionen im Magen eine en-bloc-Resektion in den meisten Fällen möglich ist. Gegenüber der piecemeal-Resektion ist die Rezidivrate deutlich vermindert (p<0,001). Die Komplikationsrate ist akzeptabel.