Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery (NOTES): Kardiopulmonale Sicherheit der transösophagealen Mediastinoskopie

Hintergrund: Pathophysiologische Veränderungen während einer NOTES Mediastinoskopie könnten zur Gefährdung von Patienten führen. In der aktuellen tierexperimentellen Studie wurde daher die kardiopulmonale Sicherheit dieses Eingriffs untersucht.

Methoden: Eine transösophageale Mediastinoskopie wurde in 8 Schweinen mit einem Körpergewicht von 30–50kg durchgeführt. Der transösophageale Zugang erfolgte über einen 8–10cm langen submukösen Tunnel. Es wurden vor, während und nach Mediastinoskopie transpulmonale Thermodilutionsmessungen zur Erfassung von Herzindex (HI), global enddiastolischen Volumenindex (GEDVI, entspricht Vorlast) und vaskulären Widerstandsindex (SVRI, entspricht Nachlast) eingesetzt. Parallel wurden Herzrate (HR), mittlerer arterieller Blutdruck (MAP) und Änderungen des pH und pCO2 erfasst.

Ergebnisse: Bei drei Tieren führten kleine Einrisse in der Pleura zur Entwicklung eines Pneumothorax. Die damit verbundene kardiopulmonale Verschlechterung endete letal in einem Schwein. Bei den übrigen zwei Schweinen besserten sich die Werte nach Einlage einer Thoraxdrainage. In den verbliebenen fünf Schweinen ohne Komplikationen traten nur geringfügige hämodynamische und respiratorische Veränderungen auf: Ein passagerer geringfügiger Abfall des HI (P=0,005) korrelierte mit einem nichtsignifikanten Anstieg des SVRI (r=-0,857, P≤0,001). Insgesamt konnten mediastinale und thorakale Strukturen auf Anhieb identifiziert werden.

Zusammenfassung: Die NOTES Mediastinoskopie weist ein gehöriges Risiko für das Auftreten eines Pneumothorax auf. Ansonsten treten eher milde Änderungen im kardiopulmonalen Systems auf. Ein engmaschiges Monitoring für die Entwicklung eines Pneumothorax während NOTES Mediastinoskopie erscheint angemessen.