Effect alkoholischer Getränke auf den gastroösophagealen Reflux und den duodenogastroösophagealen Reflux

Einleitung: Patienten mit chronischem Alkoholkonsum weisen gehäuft eine Refluxösophagitis sowie ein Ösophaguscarcinom auf. In früheren Arbeiten konnten wir die Induktion von -Reflux (GÖR) bei Gesunden und, nachfolgend, bei Refluxpatienten durch Genuss von Alkoholika nachweisen. Unklar ist, ob Alkohol auch duodeno-gastro-ösophagealen Reflux (DGÖR) induziert, der mit dem Schweregrad der Refluxösophagitis korreliert und dem eine pathogenetisch wichtige Rolle bei der Entstehung der präkanzerösen Barrett-Metaplasie zugeschrieben wird.

Zielsetzung: Untersuchung des Effekts alkoholischer Getränke auf den GÖR und DGÖR bei gesunden Probanden.

Methoden: 12 Probanden (7Frauen; 22–56J) erhielten in randomisierter Reihenfolge an separaten Testtagen jeweils 300ml Weißwein (WW), Rosewein (RW), Bier (B) und Wasser (WA) zusammen mit einer standardisierten Mahlzeit. Postprandial erfolgte eine pH- (GÖR) und photometrische Bilirubin- (DGÖR) Messung im distalen Ösophagus. Geblindet zur Art des Getränkes wurden die prozentuale Zeit mit pH<4 sowie die prozentuale Zeit mit einer Extinktion >0,25 in der ersten Stunde nach Einnahme der Getränke berechnet.

Ergebnisse: GÖR wurde in in signifikantem Ausmaß durch alle alkoholischen Getränke induziert, im Einzelnen in % von 1h (Median; Streubreite) bei WA 3,7 (0–15,5), WW 23,4 (1,5–46,4), RW 9,3 (0,2–42,7) und Bier 9,5 (0,8–24,1). p<0,001 WW vs. WA; p<0,01 RW vs. WA; p<0,01 B vs. WA; p<0,05 WW vs. RW; p<0,01 WW vs. B;

DGÖR wurde durch keines der Getränke in relevantem Umfang provoziert, im Detail in % von 1h bei WA 0 (0–4,2), WW 0 (0–8,7), RW 0 (0–8,4) und Bier 0 (0–1,6)

Schlussfolgerungen: Die Induktion von GÖR durch alkoholische Getränke, insbesondere durch Weißwein, konnte bestätigt werden. DGÖR wird dagegen bei gesunden Probanden durch alkoholische Getränke nicht relevant induziert.