Z Gastroenterol 2009; 47 - P108
DOI: 10.1055/s-0029-1241359

Wirksamkeit von Peginterferon alfa-2a/Ribavirin bei Patienten mit chronischer Hepatitis C (cHC) und Diabetes mellitus – eine besondere Difficult-to-treat Population

D Hüppe 1, S Mauss 2, A Schober 3, G Moog 4, J Lohmeyer 5, R Heyne 6, M Schuchmann 7, W Schiffelholz 8, S Pape 9, W Schmidt 10, A Baumgarten 11, B Möller 6, C John 12, T Lutz 13, PR Geyer 14, U Alshuth 15, E Zehnter 16, BNG Studiengruppe 1
  • 1Gemeinschaftspraxis, Ärztehaus am Evangelischen Krankenhaus, Herne, Germany
  • 2Zentrum für HIV und Hepatogastroentorologie, Düsseldorf, Germany
  • 3Praxis, Göttingen, Germany
  • 4Internistische Praxis, Kassel, Germany
  • 5Justus-Liebig-Universität, Gießen, Germany
  • 6Leberzentrum Checkpoint, Berlin, Germany
  • 7Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz, Germany
  • 8Praxis, Augsburg, Germany
  • 9Praxis, Paderborn, Germany
  • 10Ärzteforum Seestrasse, Berlin, Germany
  • 11Gemeinschaftspraxis, Berlin, Germany
  • 12Praxis, Berlin, Germany
  • 13Gemeinschaftspraxis, Frankfurt am Main, Germany
  • 14Praxis, Fulda, Germany
  • 15Roche Pharma AG, Hepatitis/HIV/CF, Grenzach-Wyhlen, Germany
  • 16Internistische Praxis, Dortmund, Germany

Einleitung: Obgleich das Risiko zur Entwicklung von Typ II Diabetes unter cHC sowie die Insulinresistenz als negativer prädiktiver Faktor der cHC Therapie bekannt sind, fehlen Therapieresultate einer cHC-Population mit Diabetes unter Alltagsbedingungen.

Ziel: Zur Beurteilung der Versorgungsqualität von cHC Patienten führt der Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) in Kooperation mit Roche eine deutschlandweite online-AWB durch. Die Analyse vergleicht Hepatitis C Patienten mit und ohne Diabetes und stellt für beide Gruppen die Heilungschancen dar.

Ergebnis: Von März 2003 bis September 2009 wurden 19.153 Screeninguntersuchungen dokumentiert, 968 mit Diabetes (5,1%). Während 38,4% der Patienten ohne Diabetes (oD) therapiert wurden, betrug die Therapiequote der Diabetespatienten (D) für die cHC 28,6% (n=277). Infektionsdauer war 12,0 vs. 14,8J. (oD/D), Infektionsquelle (>1 Antwort möglich, oD/D): Blutprodukte 17,5%/23,5%, iv Drogenabusus 43,1%/15,2%, Med. Maßnahme 8,4%/13,4%, unbekannt 26,2%/46,0%. Nach klinischem Befund hatten 3,6% oD und 12,3% D eine Zirrhose. Herz-Kreislauf-Erkrankungen (30,7% vs. 6,9%) sowie Thrombzytopenien (8,3% vs. 1,5%) waren bei D häufiger. Die SVR-Rate betrug 48,9% vs. 30,7% (oD/D), bei GT-1 42,0% vs. 26,8%. Während bei oD in 24,9% die Therapie abgebrochen wurde, war dies bei 39,0% der D nötig, vorrangig wegen höherer Rate an virologischer Nonresponse.

Demografie, Virologie, Therapie

ohne Diabetes

Diabetes

Alter (J.)

41,6

53,0

BMI (kg/m2)

24,9

27,5

Männl. Geschlecht (%)

61,3

64,6

Kaukasier/Afrika/Asien (%)

94,7/1,6/2,3

86,2/4,1/7,1

Nicht erwerbstätig (%), davon Rentner (%)

49 (n=3427), 17

57 (n=158), 46

Genotyp (%): 1/2/3/4

56,9/8,0/31,7/3,0

70,0/5,8/18,4/4,7

EVR

85,8

77,4

EoTR

68,3

52,0

Schlussfolgerung: Patienten mit Diabetes sprechen deutlich schlechter auf die cHC Therapie an. Dies liegt aber neben dem Diabetes an der Häufung anderer negativer Prädiktoren für die Therapie. Diese Patientengruppe könnte in Zukunft durch eine Tripeltherapie mit Proteaseinhibitoren besonders profitieren.