Erhöhte eNOS- und erniedrigte Rho-kinase Aktivität sind assoziiert mit der Entstehung der portal-hypertensiven Gastropathie bei der humanen Leberzirrhose

Hintergrund: Die portal-hypertensive Gastropathie (PHG) ist eine wenig untersuchte Komplikation der portalen Hypertension bei der Leberzirrhose. Die PHG ist charakterisiert durch eine erhöhte Durchblutung der Mukosa und Submukosa und zeichnet sich makroskopisch durch ein Mosaikmuster (Grad I) bzw. „cherry spots“ und Blutung (Grad II) aus. Der zugrunde liegende Mechanismus ist bislang unbekannt. In Vorarbeiten konnten wir und andere die Rolle von eNOS und Rho-kinase Signalwegen in der Regulation des splanchnischen Gefäßtonus in der Leberzirrhose zeigen. Wir untersuchten daher in der Magenschleimhaut von 26 zirrhotischen Patienten und 10 Kontrollen diese vasomotorischen Signalwege.

Methoden: Bei Patienten mit Leberzirrhose und PHG (14 mit Grad I und 12 mit Grad II) sowie bei 10 Kontrollen wurden endoskopische Magenschleimhautbiopsien entnommen. Mittels Western Blot mit phospho- und sitespezifischen Antikörpern wurden die Aktivität von eNOS sowie der Rho-kinase untersucht. Die Aktivierung von eNOS wurde gemessen als dessen Phosphorylierung an Serin 1177. Die Rho-kinase Aktivität wurde als die Phosphorylierung von Moesin am Threonin 558 untersucht.

Ergebnisse: In der Magenschleimhaut von zirrhotischen Patienten fand sich eine signifikant erhöhte Phosphorylierung von eNOS, sowie eine erniedrigte Rho-kinase-Aktivität, gemessen an der Moesin-Phosphorylierung, im Vergleich zu nicht zirrhotischen Kontrollen. Die Aktivität von eNOS und Rho-kinase änderte sich ebenfalls mit dem Ausmaß der PHG (niedrigere eNOS und eine höhere Rho-kinase Aktivität bei der PHG I als PHG II).

Diskussion: Wir zeigen erstmals, dass eine erhöhte eNOS- und erniedrigte Rho-kinase-Aktivität mit der Entstehung der menschlichen portal-hypertensiven Gastropathie assoziiert sind.