Z Gastroenterol 2009; 47 - P223
DOI: 10.1055/s-0029-1241473

Management bei Buried Bumper Syndrom: Neue endoskopische minimal invasive Push-Methode

D Müller-Gerbes 1, S Aymaz 1, A Dormann 1
  • 1Städtische Kliniken Köln, Medizinische Klinik Holweide, Köln, Germany

Eine vermeidbare Komplikation der perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) ist das Einwachsen der inneren Halteplatte in die Magenwand, genannt Buried Bumper Syndrom (folgend BBS genannt). Durch dauerhaften Zug auf die PEG und/oder mangelnde regelmäßige Mobilisation der Platte kommt es zu Überwucherung durch Magenmukosa, Einsenken der Platte in die Intestinalwand und lokalen chronisch-entzündlichen Veränder-ungen, die schließlich zum Verschluss der Ernährungssonde führen können.Bisher stehen verschiedene therapeutische Methoden zur Verfügung: die operative Sanierung per Laparotomie, die lokal chirurgische Entfernung per radiärer Schnittführung entlang der Sonde und Platte von außen und Entfernung der Platte durch Zug von außen (die so genannte Pull-Methode), oder die endoskopische Bergung der Platte von innen.Wir haben im Zeitraum von August 2006 bis zum Februar 2008 an 9 Patienten mit BBS ein neues endoskopisches Verfahren (Push-Methode) zur Freilegung der eingewachsenen Platte evaluiert. Bei 8 von 9 Patienten konnte die Platte unter endoskopischer Kontrolle per Papillotom über die liegende PEG befreit werden. Anschließend wurden die Patienten über das bestehende Stoma mit einem Gastrotube oder einer neuen PEG versorgt und es kam zur komplikationslosen Abheilung. In einem Fall konnte die Platte nicht freigelegt werden und sie musste konventionell per Laparotomie exzidiert werden.In keinem Fall kam es nach der endoskopischen Intervention zu einer relevanten Blutung, Infektion oder anderen Komplikation.Ein BBS ist eine Komplikation, die durch adäquate Pflege und Handhabung einer PEG vermeidbar ist. Bei zunehmenden Zahlen pflegebedürftiger Patienten mit PEG ist eine entsprechende Schulung des Personals und die fachgerechte Versorgung nicht nur unmittelbar postinterventionell, sondern auch langfristig erforderlich. Falls die Halteplatte eingewachsen ist, kann diese endoskopisch durch diese minimal invasive Methode freigelegt und entfernt werden. Das Push-Verfahren ist ein alternatives, sicheres und stomaerhaltendes Verfahren.