Z Gastroenterol 2009; 47 - P332
DOI: 10.1055/s-0029-1241580

Lebertransplantation bei Primär Sklerosierender Cholangitis: Eine Analyse von medizinischen und chirurgischen Risikofaktoren

C Schramm 1, L Dziadek 1, M Sterneck 1, C Eulenburg 1, T Ganten 2, M Schuchmann 3, A Lohse 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
  • 2Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • 3Universitätsklinik Mainz, Mainz, Germany

Einleitung und Ziele: Die Lebertransplantation bei PSC geht mit einer erhöhten Rate an Retransplantationen einher. Ziel dieser Arbeit war es, Risikofaktoren zu untersuchen, die das Patienten- und Transplantatüberleben beeinflussen.

Methoden: Daten von drei deutschen Transplantationszentren aus den Jahren 1989 bis 2007 wurden retrospektiv ausgewertet. 75 Patienten (49m, 26 w), die bei PSC transplantiert wurden, sowie 52 Patienten mit PBC und 25 Patienten mit AIH wurden als Kontrollen eingeschlossen. Kaplan Meier Analysen des 5-Jahresüberlebens und Cox Regressionsanalysen wurden durchgeführt.

Ergebnisse: Die 5-Jahresüberlebensrate bei Lebertransplantation wegen PSC betrug 81%, vergleichbar zu Patienten mit PBC (79%) oder AIH (71%). Bei 65 Patienten mit PSC konnte der histologische Befund des Explantats ausgewertet werden. 5 der 65 Patienten wiesen ein Cholangiokarzinom in der Explantatleber auf. Bei diesen Patienten betrug das mediane Überleben 26 Monate, wohingegen die übrigen 60 Patienten ein 5-Jahresüberleben von 87% aufwiesen. Das 5-Jahresüberleben nach Split Lebertransplantation (n=20; 84%) war ähnlich wie das nach Vollorgantransplantation (n=46; 81%). Bei 16 Patienten mit Gang-zu-Gang Anastomose fand sich kein Todesfall, wohingegen das 5-Jahresüberleben nach Choledochojejunostomie 65% betrug (p=0,05). Die Einnahme von UDCA nach Transplantation (n=42, 5-Jahresüberleben 91%) führte zu einem tendenziell besseren Überleben als bei denjenigen, die kein UDCA einnahmen (n=23, 5-Jahresüberleben 76%).

Das 5-Jahrestransplantatüberleben betrug 71% bei PSC, 72% bei PBC und 65% bei AIH. Gang-zu-Gang Anastomosen führten zu einem verbesserten Transplantatüberleben (86% vs. 66%). Bei 13% der PSC Patienten wurde ein Rezidiv der Grunderkrankung diagnostiziert, jedoch ohne Patienten- oder Transplantatüberleben zu beeinflussen.

Zusammenfassung: Die 5-Jahresüberlebensrate nach Transplantation bei PSC betrug 81%. Ein wichtiger Risikofaktor, der das Überleben von Patient und Transplantat beeinflusst, konnte die Art der Gallengangsanastomose identifiziert werden.