Z Gastroenterol 2009; 47 - P345
DOI: 10.1055/s-0029-1241593

Präsidentenposter: Nicht-invasive Detektion und Charakterisierung des duktalen Pankreaskarzinoms im endogenen genetischen Mausmodell mittels MRT und PET

I Heid 1, R Braren 2, M Gretzinger 2, Y Kosanke 2, R Meier 2, A Steingoetter 2, RM Schmid 1, A Buck 3, JT Siveke 1
  • 1II. Medizinische Klinik des Klinikums rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • 2Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für Röntgendiagnostik, München, Germany
  • 3Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik für Nuklearmedizin, München, Germany

Einleitung: Das duktale Pankreaskarzinom (PDAC) hat eine hohe Resistenz gegenüber Chemotherapie. In vivo Transplantationsmodelle sind nicht prädiktiv für die präklinische Evaluation potentiell klinisch wirksamer Substanzen. Endogene komplexe Mausmodelle mit pankreas-spezifischer Aktivierung von KrasG12D rekapitulieren die humane Karzinogenese in nahezu identischer Weise. Durch kombinierte Aktivierung von KrasG12D und dem EGFR-Signalweg (KrasG12D;Tgfa) haben wir ein Mausmodell generiert, in dem invasive und metastasierende PDAC aus den klinisch relevanten Vorläuferläsionen PanIN und IPMN entstehen.

Ziele: Etablierung einer multimodalen Bildgebungsplattform zur Charakterisierung und Verlaufsbeobachtung endogener PDAC spontan und unter Chemotherapie.

Methodik: Die Detektion und Charakterisierung der Tumore erfolgte mittels Screening in 4–7 Monate alten KrasG12D;Tgfa Mäusen durch T2-gewichtete multi-slice Turbo-Spin-Echo Sequenz und [18F]FDG- und [18F]FLT-PET. Aus Diffusions-gewichteten Sequenzen wurden ADC-Bilder generiert. Die Mäuse wurden nach der Bildgebung zur Korrelation mit dem makro- und mikroskopischen Befund direkt euthanasiert oder mit bzw. ohne Gemcitabintherapie im Verlauf beobachtet und alle 2 Wochen reevaluiert.

Ergebnisse: Trotz des identischen genetischen Hintergrunds entwickelten die Tiere morphologisch heterogene, humanen PDAC vergleichbare Tumore. Durch Kombination von MRT und [18F]FDG-PET waren invasive PDAC von umgebenden prämalignen PanIN und IPMN Läsionen, Stroma und Zysten ab einer Größe von 3mm abgrenzbar. Während die meisten PDAC [18F]FDG positiv waren, war nur ein anaplastisches Karzinom [18F]FLT positiv. Die ADC-Werte korrelierten mit der Tumorzelldichte. Im Spontanverlauf korrelierte die Größenzunahme der PDAC im MRT mit einem Anstieg des [18F]FDG-Signals. Unter Gencitabintherapie zeigte sich ein Abfall des [18F]FDG-Signals, jedoch keine Größenabnahme der Tumore.

Schlussfolgerung: Endogene komplexe Pankreaskarzinommodelle sind in Entstehung und Verlauf humanen PDAC sehr ähnlich. Die Kombination aus multi-parametrischem MRT und [18F]FDG erlaubt die Detektion von PDAC und die Therapieresponse unter Chemotherapie. Somit steht ein viel versprechendes Modell für die präklinische Therapieevaluation zur Verfügung.