Klin Monbl Augenheilkd 2009; 226 - V5
DOI: 10.1055/s-0029-1243527

Zusammenhang zwischen Gittersehschärfe und verschiedenen Sehleistungskomponenten bei Erwachsenen mit und ohne Sehbehinderung

V Hienzsch 1, P Oertel-Verweyen 1, U Meinhold 1
  • 1Chemnitz – SFZ Förderzentrum

Hintergrund: Die Gittersehschärfe (GS) könnte eine wesentliche Komponente sein um das Ausmaß der Sehschädigung einer sehbehinderten Person zu beurteilen. Bisher existieren meist Studien mit Säuglingen und Kleinkindern. Hierbei war die GS bei normalsichtigen/augengesunden sowie sehbehinderten Personen im Schnitt höher als erwartet und als die Optotypensehschärfe. Ziel: Feststellen von Zusammenhängen zw. GS und Visus, Gesichtsfeld (GF) und Kontrastempfindlichkeit bei Erwachsenen mit unterschiedlichen Augenerkrankungen und bei Augengesunden. Probanden/Methode: Rekrutiert wurden 78 Probanden zw. 16 und 50 Jahren, 20 Augengesunde mit einem regelrechten GF und 58 Sehbehinderte mit einem spezifischen GF (4 GF-Typen). Die Untersuchung des Fernvisus und des Kontrastsehens fand mittels der LEA Numbers Optotypen statt, die GS-Messung unter Verwendung des LEA Grating Acuity Tests. Ergebnisse: Augengesunde – es konnte kein Zusammenhang zw. der GS und den geprüften Sehleistungsfunktionen festgestellt werden. Sehbehinderte – je nach GF-Typ gab es verschiedene Zusammenhänge zw. der GS und den geprüften Sehleistungsfunktionen. Schlussfolgerung: Die GS ist eine für sich selbständig zu betrachtende Größe und sollte für die Bestimmung der Sehleistungsfunktionen von Augengesunden aber besonders von Sehbehinderten genutzt werden.