Klin Monbl Augenheilkd 2009; 226 - R15
DOI: 10.1055/s-0029-1243537

Medikamentöse antiglaukomatöse Kombinationstherapie

C Foja 1
  • 1Leipzig – Gemeinschaftspraxis für AugenheilkundeDres. El Belghiti und Foja

Das Spektrum verfügbarer lokaltherapeutischer Substanzen am Auge zur Behandlung der Glaukome hat sich deutlich verbreitert. Dies bringt erhebliche Vorteile zur Therapie insbesondere jener Patienten, die in ihrer klinischen Kontrolle eine relevante Progression erkennen lassen. Denn erwiesenermaßen ist die Senkung des intraokularen Drucks die bisher einzig wirksame Methode zum Schutz der Sehfunktion. Nach den Ergebnissen der Ocular Hypertension Treatment Study benötigen mehr als 40% der Betroffenen zwei oder mehr Medikationen zum Erreichen des Zieldrucks. Die Collaborative Initial Glaucoma Treatment Study bestätigte, dass der medikamentös behandelte Studienarm im Median zwei Medikamente zur Stabilisierung des Zieldrucks über einen Zeitraum von 5 Jahren benötigte. Ein additiver Druck senkender Effekt verschiedener Substanzen mit einem Benefit zur Erhaltung des Gesichtsfelds und zum Schutz vor einer Konversion einer okulären Hypertension in ein manifestes POWG ist durch Studien gerade für Sekundärglaukome, fortgeschrittene Glaukomstadien und zum Erreichen eines tiefnormalen Zieldrucks nachgewiesen. In der Mehrzahl aller vorliegenden Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die fixen Kombinationen, die alle einen Betablocker bisher enthalten, mindestens äquipotent oder überlegen den freien Kombinationen gegenüber sind bei einer oft höheren Verträglichkeit, Verminderung der Belastung der Augenoberfläche mit Konservierungsmitteln und steigender Compliance. Neben dem Überblick über Kombinationspräparate werden die Grundsätze ihrer Anwendung in der antiglaukomatösen Lokaltherapie erläutert.