Krankenhaushygiene up2date 2010; 5(1): 9-22
DOI: 10.1055/s-0029-1244003
Hygienemaßnahmen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ungeziefer im Krankenhaus und Pflegeheim

Nicht nur lästig, sondern auch gefährlich!Heinz  Mehlhorn
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Publication Date:
12 March 2010 (online)

Kernaussagen

Besondere Risiken für das Personal

Parasiten und Hygieneschädlinge stellen in Krankenanstalten und Pflegeheimen eine besondere Bedrohung sowohl für die Patienten als auch für das Personal dar. Während Patienten lediglich der „Schädlingsfauna” ihres Zimmers bzw. ihres Körpers ausgesetzt sind, werden Pfleger und Ärzte den Erregern der gesamten Anstalt ausgesetzt und können diese auch in ihre Wohnung einschleppen und so Familienangehörige gefährden. Daher ist es für den entsprechenden Personenkreis wichtig, nicht nur an der Arbeitsstätte auf Parasiten und Schädlinge zu achten, sondern gerade den Import von derartigen Organismen ins eigene Heim zu unterbinden.

Generelle Vorbeuge- und Abwehrmaßnahmen

  • Möglichst wenige Verstecke in Räumen für Ungeziefer bieten.

  • Öffnungen von Lüftungsschächten, Leitungsrohren etc. mit Klebestreifen umkleben.

  • Fenster mit Gaze in den Sommermonaten schützen.

  • Fensterbretter vor Vögeln schützen.

  • Lebensmittel nur kurzfristig in Zimmern stehen lassen.

  • Keine privaten Kleidungsstücke in Pflegeheimen tragen.

  • Kittel separat aufhängen; Einmal-Schutzkittel bzw. Einmal-Schutzhandschuhe sofort entsorgen.

  • Bei Hautsymptomen (Stiche, Juckreiz) möglichen Quellen nachgehen.

  • Auf Kotspuren von Insekten bzw. Milben auf der Bettwäsche bzw. auf Tischauflagen achten.

  • Bei Körperberührungen mit Patienten stets Einmal-Schutzhandschuhe tragen.

  • Wäsche von Patienten ebenfalls nur mit Einmal-Schutzhandschuhen anfassen.

  • Beobachtungen von Milben oder Insekten melden. Diese können harmlos und jahreszeitlich bedingt sein, aber auch die Spitze einer versteckten „Schädlingsarmada” darstellen.

Literatur

  • 1 Mehlhorn B, Mehlhorn H. Zecken, Milben, Fliegen, Schaben … Schach dem Ungeziefer. 3. Aufl. Heidelberg; Springer 2003
  • 2 Mehlhorn B, Mehlhorn H. Zecken auf dem Vormarsch. Düsseldorf; University Press 2009
  • 3 Mehlhorn B, Mehlhorn H. Läusealarm. Düsseldorf; University Press 2009
  • 4 Mehlhorn H. Encyclopedia of Parasitology. 3rd ed. Heidelberg, New York; Springer 2008
  • 5 Steinbrink H. Gesundheitsschädlinge. Stuttgart; G. Fischer 1988
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  • 7 Mehlhorn H, Eichenlaub D, Löscher T, Peters W. Diagnose und Therapie der Parasitosen des Menschen. 2. Aufl. München; Urban und Fischer 1995
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  • 9 Abdel-Ghaffar F, Semmler M, Al-Rasheid K, Mehlhorn H. In vitro efficacy of ByeMite® and MiteStop® on developmental stages of the red chicken mite Dermanyssus gallinae.  Parasitol Res. 2009;  105 1469-1471
  • 10 Mul M, Van Niekerk T, Chirico J. et al . Control methods for Dermanyssus gallinae in systems for laying hens.  Worlds Poultry Science Journal. 2009;  65 589-599
  • 11 Aspöck H, Walochnik J. Die Parasiten des Menschen aus der Sicht der Ko-Evolution.  Denisa. 2007;  20 149-254
  • 12 Abdel-Ghaffar F, Semmler M, Al-Rasheid K. et al . Comparative in vitro tests on the efficacy and safety of 13 anti-head-lice products.  Parasitol Res. 2009;  106 423-429
  • 13 Menke N, Vobis H, D H aese. et al . Transmission of feline calicivirus via the cat flea (Ctenocephalides felis).  Parasitol Res. 2009;  105 185-189

Prof. Dr. Heinz Mehlhorn

Parasitologie Kompetenzzentrum
Universität Düsseldorf

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