Rofo 2010; 182(1): 13
DOI: 10.1055/s-0029-1246254
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CT-Koronarangiografie - Gute Sensitivität bei begrenzter Spezifität

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Publication Date:
18 January 2010 (online)

 

Die Koronarangiografie ist der Goldstandard, um koronare Herzerkrankungen zu diagnostizieren, aber ein invasives Verfahren. Eine Alternative könnten 64-Schicht-CTs der neuesten Generation sein. Gouya et al. untersuchten die diagnostische Genauigkeit der Methode. Radiology 2009; 252: 377-385

An der Studie beteiligten sich 114 Patienten, die sich einer geplanten diagnostischen Koronarangiografie unterzogen. Zuvor erfolgte bei allen Teilnehmern ein 64-Schicht-CT. Für die Befundung beider Methoden verwendeten die Autoren ein standardisiertes Schema, das die Koronarien in Segmente unterteilt mit maximal 18 Segmenten pro Patient. Die CT-Aufnahmen wurden von 2 unabhängigen Radiologen mit unterschiedlicher Erfahrung begutachtet. Sie untersuchten dabei die Potenz der CT-Angiografie, pro Patient, pro Arterie und pro Segment Stenosen von 50 % und mehr zu erkennen. Außerdem überprüften die Autoren die Übereinstimmung zwischen beiden Befundern sowie zwischen 64-Schicht-CT und Koronarangiografie. In der Koronarangiografie fanden sich insgesamt 1817 Koronarsegmente. Untersucher I konnte 1745 davon identifizieren (96 %), Untersucher II 1711 (94,2 %). Insgesamt zeigten 68 Patienten eine Stenose von 50 % und mehr. Auf der Basis der Segmente stimmten beide Untersucher für die Identifizierung einer solchen Stenose gut überein (? = 0,77), auf der Basis der Arterien und der Patienten sehr gut (? = 0,85 bzw. 0,83). Für den erfahreneren der beiden Untersucher betrugen Sensitivität, Spezifität sowie positives und negatives Wahrscheinlichkeitsverhältnis bezogen auf die Segmente 73,4 %, 95,0 %, 14,7 und 0,28 bezogen auf die Arterien 95,2 %, 94,7 %, 18,0 und 0,05 sowie bezogen auf die Patienten 100 %, 89,2 %, 9,26 und 0. Unterschiede in Koronarangiografie und CT beruhten entweder auf Unter- oder Überschätzung des Stenosegrades, anatomischen Fehlinterpretationen oder Koronarsegmenten, die im CT nicht beurteilbar waren. Speziell für mittelgradige Stenosen zeigte sich eine schlechte Übereinstimmung.

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