Rofo 2010; 182 - P05
DOI: 10.1055/s-0029-1247976

Kardiale Magnetresonanztomografie gesunder Probanden – Ergebnisse der Pilotphase einer populationsbasierten Studie

S Ungerer 1, S Langner 1, D Fahmy 1, J Ruppert 2, N Hosten 1, R Puls 1
  • 1Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Greifswald, Greifswald
  • 2Klinik und Poliklinik für Innere Medizin B, Universitätsklinikum Greifswald, Greifswald, Greifswald

Zielsetzung: Im Rahmen einer populationsbasierten Studie werden sich in den nächsten drei Jahren ca. 2000 freiwillige Probanden einer kardialen Magnetresonanztomografie unterziehen. Ziel der Pilotstudienphase war es, erste kardiale Funktionsparameter in der Studienpopulation zu ermitteln.

Material und Methodik: Aufgrund der Zeitlimitation beinhaltete das kardiale Untersuchungsprotokoll nur CINE True FISP Sequenzen im 2-,3- und 4-Kammerblick sowie in kurzer Herzachse (6mm Schichten, TE 1.12ms, TR 18.55ms) zur Evaluation der Funktion des linken Ventrikels. Zur Beurteilung des rechten Ventrikels wurden zusätzlich streng axiale Sequenzen angefertigt. Das delayed enhancement wurde anhand von turbo FLASH inversion recovery Sequenzen (6mm Schichten, TE 1.04ms, TR 809.6ms) in der kurzen Herzachse, 15 Minuten nach einer Gabe von 0.2mmol/kg Gd-DTPA, ermittelt. Zur Feststellung der optimalen TI-Zeit wurde zusätzlich eine TI-Scout-Sequenz eingesetzt.

Ergebnisse: 84 kardiale Magnetresonanztomografien wurden in der Pilotphase erfolgreich abgeschlossen. Die linksventrikuläre Funktion (EF) lag bei 62% (±2,3%). Parameter wie HF, EDV, ESV, SV, HMV, mittlere Septumdicke sowie die linksventrikuläre Masse konnten in der Studienpopulation ermittelt werden. Längs- und Querdurchmesser in Enddiastole wurden für beide Ventrikel und Vorhöfe gemessen. Bei zwei asymptomatischen Probanden wurde bisher ein infarkttypisches subendokardial gelegenes delayed enhancement, einmal im Bereich der Hinterwand und einmal im Bereich der Vorder-/Seitenwandabschnitte des linken Ventrikels gefunden. Der rechte Ventrikel war bisher bei allen Probanden unauffällig.

Schlussfolgerungen: Die vorläufigen Ergebnisse weisen darauf hin, dass die kardiale Magnetresonanztomografie im Rahmen einer populationsbasierten Studie durchführbar ist und kardiale Funktionsparameter generiert werden können. Hinweise auf die Prävalenz kardialer Erkrankungen in der untersuchten Bevölkerungsgruppe können somit gewonnen werden.