Rofo 2010; 182(2): 113
DOI: 10.1055/s-0030-1247205
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Dynamische MRT bei Mammaläsionen - CAD-Analyse hilfreich?

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Publication Date:
28 January 2010 (online)

 

Programme zur computerassistierten Analyse von Mamma-MRT-Untersuchungen finden in der klinischen Praxis zunehmende Verbreitung. Eine US-amerikanische Arbeitsgruppe verglich verschiedene kinetische Parameter der dynamischen kontrastmittelverstärkten Mamma-MRT hinsichtlich der Vorhersagekraft für Malignität von Brustläsionen. AJR Am J Roentgenol 2009; 193: 826–831

Wang et al. nahmen in ihre retrospektiv angelegte Studie insgesamt 1532 MRT-Untersuchungen von 1150 Patienten auf. In der Kohorte wurden 125 suspekte Mammaläsionen bei 107 Patienten entdeckt. Bei diesen wurden computerassistierte MRT-Analysen sowie Stanzbiopsien der verdächtigen Läsion durchgeführt. 42 der Läsionen erwiesen sich histologisch als maligne, 83 waren benigne. Die mittlere Größe der gutartigen Tumoren lag bei 15,3 mm, die der bösartigen bei 23,8 mm.

Mithilfe einer speziellen Software wurde das kinetische Kontrastmittelverhalten in der Früh- und der Spätphase untersucht.

Für die Spätphase wurde zum einen das vorherrschende Kontrastmittel-Enhancement (Washout, Plateau oder persistierendes Enhancement) festgestellt, zum anderen wählten die Autoren eine Einstufung der Läsion nach dem am meisten verdächtigen Enhancement (Washout > Plateau > persistierendes Enhancement). Beim initialen Peak-Enhancement fand sich kein deutlicher Unterschied zwischen malignen und benignen Läsionen. Beim Delayed-Peak-Enhancement war ein deutlicher Unterschied nachweisbar, wenn nach dem am meisten verdächtigen Enhancement-Typ kategorisiert wurde. Bei den benignen Läsionen wurden dabei signifikant häufiger persistierendes oder Plateau-Enhancement gesehen. 45,7 % der Läsionen mit einem Kontrastmittel-Washout als verdächtigstes Enhancement erwiesen sich als maligne, während nur 20 % der Läsionen mit einem Plateau-Enhancement und 13,3 % der Läsionen mit persistierendem Enhancement histologisch als maligne eingestuft wurden. Kein deutlicher Unterschied zwischen benignen und malignen Läsionen war dagegen nachweisbar, wenn nach dem vorherrschenden Enhancement-Typ kategorisiert wurde.

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