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DOI: 10.1055/s-0030-1248351
Bild-gebendes Verfahren ― Einblicke in die Kunsttherapie in einer onkologischen Fachklinik
Publication History
Publication Date:
09 October 2013 (online)

Zusammenfassung
Ausgehend von Ausdruck und Abbildung des primär gefühlten Ist-Zustandes der/des Patient/in über das Bildmedium kann ein Verwandlungsprozess initiiert werden. Bereits das künstlerische Tun an sich bedeutet eine bewusste und unbewusste Impulsierung, unabhängig von dem letztendlich entstehenden Ergebnis. Verbindet sich die Patientin noch dazu emotional mit dem eigenen Werk, so kann der kunsttherapeutische Prozess u. a. direkt zur Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung, auch im Kontext traumatischer Erfahrungen, beitragen. Hierfür benötigt es den äußeren und inneren offenen Raum, aus welchem heraus sich das Neue bilden kann. Gelingt dies, so kann sich über das künstlerische Medium eine Rückanbindung an die schöpferische Selbst-Instanz der Patientin einstellen, an die innere Quelle.
Summary
Expressing inner emotional states through visual media may initiate transformation in patients. The art-making process draws on conscious as well as subconscious impulses that are independent of the resulting image. For patients who relate emotionally to their own work, art therapy may promote and contribute to disease coping, even in contexts of traumatic experiences. Developing new imagery requires both internal and external openness. If successful, the artistic medium, through creative self-expression, may provide access to the patient’s inner resources.
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