Psychiatrie und Psychotherapie up2date 2010; 4(3): 177-195
DOI: 10.1055/s-0030-1248394
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Lerntheoretische Grundlagen der kognitiven Verhaltenstherapie

Hans  Reinecker
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Publication Date:
04 May 2010 (online)

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Kernaussagen

Lernen bedeutet ganz allgemein einen Prozess der Veränderung von Verhalten im Verlauf der Entwicklung eines Organismus. Verhaltenstherapie beinhaltet eine Veränderung pathologischen Verhaltens in Richtung therapeutischer Ziele, deshalb bilden die einzelnen Prinzipien des Lernens eine zentrale Grundlage. Im Einzelnen meint dies:

  • Klassisches Konditionieren: Hier erwirbt ein vorher neutraler Stimulus die Funktion eines Auslösers für einen vorherigen UCS (Prinzip der Stimulussubstitution).

  • Operantes Konditionieren: Nach dem Gesetz des Effekts werden zukünftige Verhaltensweisen durch die aktuellen Kontingenzen gesteuert.

  • Kognitive Lernprozesse beinhalten eine Steuerung des Verhaltens durch gedankliche Muster, im Speziellen durch Bewertungen, Wahrnehmung und Speicherung von Inhalten.

  • Zentral für kognitive Verhaltenstherapie ist insbesondere eine funktionale Betrachtungsweise, wonach eine präzise Beschreibung des Verhaltens und seiner vorausgehenden, begleitenden und nachfolgenden Bedingungen entscheidend für eine Veränderung ist. In der Verhaltenstherapie geht es demnach darum, diese Bedingungen zu beeinflussen, um damit auch das (pathologische) Verhalten zu verändern.

Literatur

Prof. Dr. Hans Reinecker

Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Psychologie III

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96047 Bamberg

Phone: +49/(0)951/863-1884

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