ergopraxis 2010; 3(2): 11-12
DOI: 10.1055/s-0030-1248786
wissenschaft

Körperliche Betätigung Hängt von alltäglichen Aktivitäten ab

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Publication Date:
10 February 2010 (online)

 

Gut ausgeprägte motorische Fertigkeiten sind nicht unbedingt die Voraussetzung für körperliche Betätigung. Zu dem Ergebnis kamen die Ergotherapeutinnen Jenny Ziviani, Anne Poulsen und Carla Hansen von der University of Queensland, Australien.

Die Forscherinnen untersuchten 124 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren an vier verschiedenen Grundschulen in Brisbane. Anhand der Movement Assessment Battery for Children (M-ABC) bewerteten sie deren grundlegende motorische Fertigkeiten wie Ballfertigkeit, Balance und Handgeschicklichkeit. Damit sie auch die körperliche Aktivität messen konnten, trugen die Kinder vier Tage lang einen Pedometer (Schrittzähler). Die Auswertung ergab einen gering signifikanten Zusammenhang zwischen geringer körperlicher Betätigung und Balancefertigkeiten bei Mädchen, jedoch nicht bei Jungen. Keinen signifikanten Zusammenhang konnten die Forscherinnen zwischen körperlicher Betätigung und Ballfertigkeit sowie Handgeschicklichkeit nachweisen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass Jungen aus Familien mit niedrigerem Jahreseinkommen einen höheren Body Mass Index (BMI) aufweisen und sich gleichzeitig insgesamt weniger körperlich betätigen. Die Forscherinnen sehen darin sozialwirtschaftliche Zusammenhänge wie das erschwerte Aufbringen von Mitgliedsbeiträgen für Vereine und den Erwerb von sportlichem Zubehör.

Sie schlussfolgern, dass körperliche Betätigung von alltäglichen Aktivitäten abhängt und nicht zwangsläufig mit spezifischen motorischen Fertigkeiten zusammenhängt. Sie raten Ergotherapeuten zu betätigungsorientierten Ansätzen, welche sowohl Umfeldbedingungen als auch persönliche Stärken und Ressourcen berücksichtigen.

Chpr

AOTJ 2009; 56: 259–265

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