Rofo 2010; 182(3): 215
DOI: 10.1055/s-0030-1248992
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Vertebralarterienstenose – Farbdoppler verlässliches Diagnostikinstrument

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Publication Date:
24 February 2010 (online)

 

Die Duplexsonografie ist mittlerweile weitverbreitet in der Diagnostik arterieller Stenosen. Obwohl die sonografischen Kriterien für die A. Carotis interna gut definiert sind, haben sich bisher nur wenige Studien mit Stenosen der A. vertebralis beschäftigt. Hua et al. von der Universität Peking versuchten, die entsprechenden Parameter zu ermitteln. AJR Am J Roentgenol 2009; 193: 1434-1438

Sie werteten hierzu die Befunde von 247 Patienten aus, die sich mit Symptomen einer zerebralen Ischämie im posterioren Stromgebiet einer Duplexsonografie unterzogen hatten. Bei allen Patienten war außerdem im Anschluss eine digitale Subtraktionsangiografie (DSA) erfolgt, die als Vergleichsstandard diente. 30 von ihnen hatten dabei normale Vertebralarterien, die restlichen 217 unilaterale Stenosen. Im Rahmen der Duplexuntersuchung bestimmten die Autoren den Gefäßdurchmesser, die systolische Spitzengeschwindigkeit im Bereich des Gefäßursprungs und der intervertebralen Segmente sowie die enddiastolischen Flussgeschwindigkeiten in diesen Gebieten. Als optimale Werte für die Diagnose von Stenosen < 50 % der proximalen Vertebralarterie erwiesen sich systolische Spitzengeschwindigkeiten im Bereich des Gefäßursprungs von ≥ 85 cm/s, ein Verhältnis der Spitzengeschwindigkeiten von Ursprung und intervertebralen Segmenten von ≥ 1,3 und eine enddiastolische Geschwindigkeit im Bereich des Gefäßursprungs von ≥ 27 cm/s. Für Stenosen zwischen 50 % und 69 % lauteten die entsprechenden Werte (gleiche Reihenfolge) ≥ 140 cm/s, ≥ 2,1 und ≥ 35 cm/s, für Stenosen zwischen 70 % und 99 % ≥ 210 cm/s, ≥ 4,0 und ≥ 50 cm/s. Als nützlichster hämodynamischer Parameter erwies sich die systolische Spitzengeschwindigkeit im Bereich des Gefäßursprungs, die für Stenosen von < 50 %, 50 %-69 % und 70 %-99 % Sensitivitäten und Spezifitäten von 92,0 % und 96,7 %, 96,1 % und 96,4 % sowie 86,2 % und 90,8 % erbrachte. Die Messung des Gefäßlumens eignete sich für Stenosen unter 50 %, war für die anderen Stenosegrade aber der ungenaueste Parameter.

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