ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2010; 119(1/02): 52
DOI: 10.1055/s-0030-1249267
Colloquium

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Plaque-Biofilm-Management – Patienten-Compliance beginnt beim Fachpersonal

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Publication Date:
18 February 2010 (online)

 

Für die häusliche Mundhygiene stellen elektrische Zahnbürsten kein Dogma dar, so das Ergebnis des 4. Philips-Expertengesprächs. Wenngleich sie in Studien mehrfach ihre Überlegenheit gegenüber Handzahnbürsten zeigen konnten, leisten sie nicht automatisch ein effektiveres Plaque-Biofilm-Management. Der richtige Umgang mit der elektrischen Zahnbürste muss dem Anwender vom Fachpersonal beigebracht werden. Diese Einweisung ist insbesondere vor dem Hintergrund wichtig, dass elektrische Zahnbürsten zwar in der Praxis empfohlen, aber in der Regel im Elektrofachhandel erworben werden.

Eine erfolgreiche häusliche Mundhygiene hängt von einem gut geschulten Praxisteam ab, das die Patienten aktiviert und deren Compliance verbessert. Eine aktuelle Studie der Universität Göttingen deckte diesbezüglich allerdings gravierende Defizite auf und macht eine selbstkritische Betrachtung notwendig. Prof. R. Mausberg, Göttingen, resümiert: "Das Bewusstsein für die Sinnhaftigkeit des Zähneputzens ist in der Bevölkerung vorhanden, allein die Effektivität ist ungenügend."

Der Grundstein für die Compliance der Patienten wird in der Praxis gelegt. Doch die Qualität der Prophylaxeberatung in der Praxis biete Anlass zur Sorge, findet Mausberg. Den Hintergrund dazu präsentierte Dr. D. Ziebolz, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Mausberg. Er zeigte Ergebnisse einer Göttinger Studie, in der nur 25 % der Zahnarzthelferinnen angaben, zum Thema Prophylaxe geschult worden zu sein. Nur 7 von 100 Helferinnen waren selbst parodontal absolut gesund. Und obwohl die PZR bei 88 % der befragten Mitarbeiterinnen am eigenen Arbeitsplatz angeboten wird, ließen nur 63 % diese bei sich selbst regelmäßig durchführen.

Das Management des Plaque-Biofilms ist bei parodontalen Erkrankungen der Schlüssel zum Erfolg. Voraussetzung sei laut Mausberg, dass parodontale Probleme frühzeitig und aussagekräftig diagnostiziert werden. Seines Erachtens stellt der PSI (parodontaler Screening-Index) eine einfache wie verlässliche Methode dar, die deshalb in allen Praxen regelmäßig durchgeführt werden sollte.

Nach einer Pressemitteilung der

Philips GmbH, Hamburg

Internet: http://www.philips.de

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