Rofo 2010; 182(4): 306
DOI: 10.1055/s-0030-1249434
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Neuroangiografie in der Pädiatrie - Wie hoch sind Strahlungsdosis und Krebsrisiko?

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Publication Date:
14 April 2010 (online)

 

Diagnostische und interventionelle neuroangiografische Verfahren verzeichnen ebenso wie die CT in den letzten Jahren deutliche Zuwachsraten, auch bei pädiatrischen Patienten. Daraus ergibt sich eine erhebliche Strahlenexposition. Gleichwohl gibt es für Kinder keine aktuellen Schätzungen der Strahlendosis und des zusätzlichen strahleninduzierten Krebsrisikos. Ein Team aus Radiologen und Pädiatern der Universität Washington hat sich dieses Problems angenommen. AJR Am J Roentgenol 2009; 193: 1621-1628

Im Fokus der retrospektiven Analyse standen 3 Fragen:

1. Welcher Strahlendosis sind Kinder bei der diagnostischen und der interventionellen Neuroangiografie ausgesetzt? 2. Wie hoch ist die Gesamtstrahlendosis aller angiografischen und computertomografischen Untersuchungen im 41-monatigen Studienzeitraum? 3. Wie hoch ist das geschätzte Lebenszeitrisiko (Lifetime attributable Risk = LAR) für eine spätere strahleninduzierte Krebserkrankung?

Um dies zu klären, berechneten Raelson et al. bei 68 Kindern ≤ 17 Jahren, die mindestens einem neuroangiografischen Eingriff unterzogen wurden, die effektive Strahlendosis (ED), die Hauteintrittsdosis (ESD) und das Lebenszeit-Krebsrisiko. ED und ESD ermittelten sie aus dem Dosis-Flächen-Produkt durch Anwendung von Konversionsfaktoren. Für die LAR-Abschätzung wendeten sie Risikomodelle des Biologic-Effects-of-Radiation-VII-Berichts an.

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