Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11(1): 14
DOI: 10.1055/s-0030-1249715
Pflege

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Publication Date:
26 February 2010 (online)

 

Martina Kern, Rubrikenherausgeberin

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Beiträge in dieser Ausgabe sind dem Thema Case Management gewidmet. Vielleicht fragen Sie sich: Fangen wir nun in Palliative Care an, die Patienten bzw. die letzte Lebensphase zu managen? Passt ein solcher Begriff zu uns und dem Geist unserer Arbeit? Lassen Sie sich von den negativen Assoziationen zum Terminus Management nicht in die Irre führen. Schon im Englischen kann Management weitaus mehr bedeuten als kaltes und seelenloses Lenken und Verwalten; das Verb to manage kann auch heißen etwas schaffen, etwas regeln, etwas führen, etwas zustande bringen.

Die Idee des Case Managements (als Fallführung) bezieht sich u. a. auf die direkte und unmittelbare Beeinflussung der Rahmenbedingungen, in denen sich ein zu beratender oder begleitender Mensch befindet.

Sich eher auf den lateinischen Ursprung berufend (manus agere - an der Hand führen), bietet Case Management einen Lösungsansatz für komplexe Begleitungen, in denen (auf der Fallebene) der Patient im Mittelpunkt der Bemühungen steht, dabei den Rhythmus, die Geschwindigkeit und die Intensität der Begegnung und Handlung bestimmt. Auf der Systemebene ermöglicht strukturiertes Case Management eine übergeordnete Planung, Netzwerkbildung und Mechanismen zur regelmäßigen Überprüfung der mit dem Patienten gemeinsam erarbeiteten Begleitungsziele.

In der Hoffnung, etwas Licht ins Dickicht der Begriffe rund um das Case Management zu bringen und im Fallbeispiel eine Idee der Praxisrelevanz vermitteln zu können, wünsche ich Ihnen ein rundum gutes, glückliches und gesundes Jahr 2010!

Martina Kern

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