Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2010; 8(2): 27-28
DOI: 10.1055/s-0030-1250032
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Protonenpumpenhemmer und knochenwirksame Mikronährstoffe

Uwe Gröber
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Publication Date:
24 June 2010 (online)

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Antazida und Säureblocker gehören zu den am häufigsten verordneten Medikamenten überhaupt. In den letzten 10 Jahren haben sich die Verordnungen von Ulkustherapeutika mehr als verdoppelt, vor allem durch den erfolgreichen Einsatz von Protonenpumpenhemmern (PPI) zur Eradikation des Helicobacter pylori und zur Behandlung der Refluxösophagitis ([Tab. 1]). Insbesondere die Ulkustherapie im höheren Lebensalter sowie der hohe Anteil der im Rahmen der Selbstmedikation abgegebenen Antazida (seit Neuestem auch der PPI) sind für potenzielle Störungen der Knochenmineralisation von Bedeutung.

Tab. 1 Protonenpumpenhemmer (Auswahl). Internationaler Freiname Handelspräparat (Beispiel) Omeprazol Antra, Omebeta, Omep, Omeprazol STADA Esomeprazol Nexium Lansoprazol Agopton, Lansoprazol-CT, Lansoprazol-ratiopharm Pantoprazol Pantozol, Rifun Rabeprazol Pariet

Auf Protonenpumpenhemmer entfallen über 60 % des Umsatzes der Magen-Darm-Mittel. Bei Patienten, deren Säuregehalt des Magens wegen peptischer Erkrankungen längere Zeit medikamentös durch Protonenpumpenhemmer (z. B. Omeprazol) verringert wird, sollte ein besonderes Augenmerk auf eine adäquate Versorgung mit knochenwirksamen Mikronährstoffen gerichtet werden. Protonenpumpenhemmer vermindern die gastrale Säuresekretion und damit die intestinale Utilisation und Resorption von knochenwirksamen Mikronährstoffen wie Kalzium, Vitamin D3, Vitamin C, Folsäure und Vitamin B12 [1].

Literatur

Uwe Gröber

Akademie und Zentrum für Mikronährstoffmedizin

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