Pneumologie 2010; 64 - V246
DOI: 10.1055/s-0030-1251107

Diagnostische Aussagekraft, Durchführbarkeit und Sicherheit des EBUS in flexibler Technik in einem allgemeinen Versorgungskrankenhaus

A Schlesinger 1, W Kruis 1
  • 1Evangelisches Krankenhaus Kalk, Innere Medizin, Pneumologie

Einleitung:

Der EBUS wird vorwiegend in spezialisierten Zentren in starrer Technik unter Allgemeinnarkose angewendet. Hier werden eigene Erfahrungen zum Einsatz des EBUS mittels flexibler Technik in Analgosedierung an einem Versorgungskrankenhaus mit pneumologischen Schwerpunkt berichtet.

Ergebnisse:

Von September 08 bis September 09 wurden 141 Untersuchungen mittels EBUS in flexibler Technik unter Analgosedierung durchgeführt. Die mittlere Untersuchungsdauer betrug 16 Minuten (5–24min). Bei 140 Punktionen wurde in 134 Fällen ein aussagefähiges Ergebnis erreicht (95%). Bei 2 Patienten zeigte sich eine Divergenz zwischen den zytologischen und histologischen Resultaten; in weiteren 4 Fällen wurde kein repräsentatives Lymphknotenmaterial gewonnen. Über 40% der Fälle (61 Patienten) konnten am selben Tag entlassen werden. Bei 74 Patienten wurde ein Bronchialcarcinom diagnostiziert, wovon abschließend 83% in einem bewiesenen N3 Status waren. Es zeigte sich in 18 Fällen eine granulomatöse Grunderkrankung (Sarkoidose -13, Morbus Wegener -2, Lymphknotentuberkulosen –3). In weiteren 16 Fällen wurden Lymphknotenfiliae von anderen malignen Erkrankungen nachgewiesen. In 24 Fällen bestand eine benigne Lymphknotenproliferation. Bei 2 Patienten wurden ein NHL bewiesen. Ein Fall zeigte sonographisch eine Lungenembolie. Die Komplikationsrate war niedrig (passagere Heiserkeit bei 14%). Sonstige schwerwiegende Ereignisse, wie manifeste Blutungen sind nicht dokumentiert. Das Gerät war niemals reparaturbedürftig.

Schlussfolgerung:

Unsere Ergebnisse zeigen, dass der EBUS auch in flexibler Technik eine hohe diagnostische Treff- und Patientensicherheit bietet. Damit eignet sich das Verfahren auch für nicht-spezialisierte Zentren.