Pneumologie 2010; 64 - V146
DOI: 10.1055/s-0030-1251126

Zeitliche Trends bei beruflich bedingten irritativen und allergischen Atemwegserkrankungen bei Friseuren und Beschäftigten im Gesundheitswesen

M Dulon 1, A Nienhaus 2
  • 1Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Eppendorf Hamburg, Epidemiologie und Versorgungsforschung für Gesundheitsberufe, Hamburg Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Einleitung: Die in den letzten zehn Jahren bei der gewerblichen Unfallversicherung (BGW) von Friseuren und Beschäftigten im Gesundheitswesen gemeldeten irritativ-toxisch oder allergisch bedingten Atemwegserkrankungen wurden analysiert.

Methode: In der Berufskrankheitendokumentation (BK-DOC) wurden gemeldete Berufskrankheiten einschließlich der auslösenden Gegenstände sowie der Art der Entscheidungen (Anerkennung, Ablehnung) erfasst. Diese Routinedaten wurden für die zehn Jahre von 1998 bis 2007 hinsichtlich der Meldungen von irritativ-toxisch (BK4302) oder allergisch (BK4301) bedingten Atemwegserkrankungen analysiert.

Ergebnisse: In diesen zehn Jahren wurden insgesamt 7.363 Atemwegserkrankungen gemeldet und 1.874 (26%) als Berufskrankheit anerkannt. Sowohl die Anzahl der Meldungen als auch die der Anerkennungen als Berufskrankheit reduzierte sich in diesem Zeitraum um 50%. Der stärkste Rückgang war für latexbedingte Atemwegserkrankungen bei Beschäftigten im Gesundheitswesen zu verzeichnen (von 200 anerkannten Berufskrankheiten in 1998 auf zehn in 2007). Der Rückgang der Atemwegserkrankungen bei Friseuren ist auf den Rückgang der Haarwellmittel als Ursache für Atemwegserkrankungen zurückzuführen (-55%).

Zusammenfassung: Der Rückgang der gemeldeten und als Berufskrankheit anerkannten Atemwegserkrankungen ist auf den starken Rückgang der mit Latex assoziierten Erkrankungen und bei Friseuren auf den Rückgang der mit Wellmittel assoziierten Erkrankungen zurück zu führen.