Pneumologie 2010; 64 - P329
DOI: 10.1055/s-0030-1251133

Behandlung der allergischen bronchopulmonalen Aspergillose (ABPA) mit Omalizumab bei einer erwachsenen non-CF Patientin – Eine Fallbeschreibung

S Ott 1, A Zink 1, T Geiser 1
  • 1Universitätsklinik für Pneumologie Inselspital Universitätsspital Bern und Universität Bern

Pathogenetisch liegt der allergischen bronchopulmonalen Aspergillose (ABPA) eine Immunglobulin E (IgE) vermittelte Immunantwort der Lunge auf Aspergillus spp. zugrunde, und es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen allergischem Asthma bronchiale und der Entstehung einer ABPA. Schätzungen zufolge beträgt die Prävalenz der ABPA bei Asthmatikern ca. 1–2%. Die Standard-therapie der ABPA besteht üblicherweise aus der systemischen Gabe von Glukokortikoiden und ggf. der zusätzlichen Verordnung von Antimykotika. Da die ABPA regelhaft mit deutlich erhöhten IgE-Spiegeln einher geht, könnte die Behandlung mit monoklonalen anti-IgE-Antikörpern (Omalizumab) eine therapeutische Option darstellen. Frühere Fallerichte oder -serien konnten bereits den erfolgreichen Einsatz von Omalizumab zur Behandlung der ABPA bei pädiatrischen Patienten mit zystischer Fibrose (CF) belegen.

Wir berichten von einer 25-jährigen Patientin mit langjährigem Asthma bronchiale und rezidivierender ABPA, die von uns erfolgreich mit Omalizumab behandelt wurde. Sie stellte sich wegen eines erneuten schweren Rezidivs ihrer ABPA vor. Initial wurde eine Standardbehandlung mit systemischen Steroiden und Antimykotika (Itraconazol) begonnen. Da trotz Behandlung massiv erhöhte IgE-Spiegel persistierten und die Patientin unter früheren Steroidtherapien Nebenwirkungen entwickelt hatte, erfolgte zusätzlich die Gabe von Omalizumab, zunächst als steroidsparende Maβnahme. Hierunter kam es zu einer deutlichen klinischen Besserung, so dass die Steroiddosierung rasch reduziert und schließlich vollständig abgesetzt werden konnte. Somit erfolgte die weitere Behandlung ausschließlich mit Omalizumab (initial 14-tägige Gabe, im Verlauf alle 28 Tage). Auch wenn der Langzeiterfolg dieser Therapie noch abzuwarten ist, liefert unser Fall erste gute Hinweise dafür, dass die Behandlung mit Omalizumab auch für Patienten ohne CF mit rezidivierender und schwerer ABPA ein vielversprechender Therapieansatz ist.