Pneumologie 2010; 64 - P56
DOI: 10.1055/s-0030-1251142

Hausstaubmilben: Eine neue Methode zur Allergenreduktion

C Baron 1, N Weber 1, A Neumayr 2, E Niebauer 2, K Häußinger 1
  • 1Asklepios Fachkliniken München-Gauting Abteilung Pneumologie und Thoraxchirurgie
  • 2Praxis für Allgemeinmedizin

Einleitung: Eine Sensibilisierung gegen Hausstaubmilbe stellt einen wesentlichen Faktor für die Entwicklung einer allergischen Rhinitis und eines Asthmas dar. Im Verlauf tritt eine Chronifizierung mit Remodeling der Bronchialschleimhaut ein. Allergenkarenz soll die Manifestation verhindern bzw. die Beschwerden lindern.

Fragestellung: Kann unter Verwendung des WENATEX-Schlafsystems, (Matratze, Kissen und Zudecke mit kolloidalem Silber dotiert) eine signifikante Reduktion der Majorallergene Der p 1 und Der f 1 beider Milbenspezies erreicht werden?

Methodik: 63 Schlafplätze wurden gründlich abgesaugt. Anschließend wurde bei 53 Schlafstätten WENATEX eingesetzt, 10 Schlafstätten dienten als Kontrollgruppe. Nach zwei Wochen wurden Proben von allen 63 Schlafplätzen entnommen und auf ihre Konzentration von Der p 1 und Der f 1 untersucht. Die Quantifizierung erfolgte im ELISA-Verfahren. Dazu wurden zwei Kits des Herstellers INDOOR Biotechnologies eingesetzt. Signifikanzberechnung: Mann-Whitney-U-Test.

Ergebnisse:

WENATEX (n=53)

Kontrolle (n=10)

Signifikanz p

Konzentration Der f 1 (ng/g Staub)

Mittelwert

3267

63734

0,004

Konzentration Der p 1 (ng/g Staub)

Mittelwert

782

18692

0,001

Anzahl Proben

Der f 1 >103 n g/g Staub

(Sensibilisierungsschwelle)

20/53

6/10

Anzahl Proben

Der p 1 >103 n g/g Staub

(Sensibilisierungsschwelle)

7/53

6/10

Anzahl Proben

Der f 1 >104 n g/g

(Symptomschwelle)

4/53

5/10

Anzahl Proben

Der p 1 >104 n g/g Staub

(Symptomschwelle)

2/53

2/10

Schlussfolgerungen:

Durch Verwendung von WENATEX-Schlafmaterial konnte bei Kontrolle nach zwei Wochen eine signifikante Reduktion der Belastung durch Der p 1 und Der f 1 erreicht werden. Der relative Anteil der Proben mit Konzentrationen oberhalb der Sensibilisierungs- bzw. Symptomschwelle war in der Verumgruppe erheblich geringer. Weitere Untersuchungen sollen zeigen, inwieweit die Reduktion der Exposition auch mit einer Reduktion einer Manifestation bzw. einer Verbesserung des Krankheitsbildes (Sekundär-/Tertiärprävention) einhergeht.