Pneumologie 2010; 64 - P70
DOI: 10.1055/s-0030-1251168

Sicherer Nachweis zentraler Lungenembolien mithilfe des EBUS

J Aumiller 1, R Eberhardt 2
  • 1Marienkrankenhaus Hamburg
  • 2Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg gGmbH, Abteilung für Pneumologie und Beatmungsmedizin

Einführung:

Die Computertomografie (Angio-CT) gilt als Goldstandard zum Nachweis zentraler Lungenembolien (LE). Der endobronchiale Ultraschall (EBUS) stellt hier eine mögliche Alternative in der Detektion von Emboli in den zentralen Pulmonalarterien dar. In dieser Studie wurde die diagnostische Wertigkeit beider Methoden miteinander verglichen.

Methode:

64 konsekutive Patienten mit Verdacht auf eine LE wurden in diese prospektive Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten wurde eine EBUS-Untersuchung gefolgt von einer Angio-CT (innerhalb von 24 Stunden) zum Nachweis zentraler LE durchgeführt. Die Untersucher waren gegenüber dem jeweiligen anderen Verfahren verblindet.

Ergebnisse:

Bei allen Patienten konnten sowohl die EBUS-Untersuchung als auch die Angio-CT komplikationslos durchgeführt werden.

Übereinstimmend zeigten sich in der Angio-CT und der EBUS-Angiografie bei 33 Patienten zentrale LE. Bei durchschnittlich 2,4 Embolien pro Patient entdeckte die EBUS-Angiografie 74 von 78 im Angio-CT festgestellten Embolien, das entspricht einer Sensitivität von 95% und einer Spezifität von 100%. Bei 4 Patienten zeigte die EBUS-Angiografie zentrale LE, die im Angio-CT nicht erkannt wurden.

Schlussfolgerung:

Der EBUS stellt im Vergleich zur Angio-CT eine Alternative in der Diagnostik zentraler

LE dar, insbesondere wenn Kontraindikationen für eine Angio-CT bestehen.

Für eine Empfehlung zum Einsatz des EBUS als primäres Diagnostikum zentraler LE bedarf es jedoch weiterer prospektiver und multizentrischer Studien.