Pneumologie 2010; 64 - P25
DOI: 10.1055/s-0030-1251170

Nutzen des Endobronchialen Ultraschalls (EBUS) in der Hämoptysendiagnostik

K Woelke 1, A Granetzny 2
  • 1Klinik fürAllgemeine Innere Medizin und Pneumologie, Allgemeines Krankenhaus Viersen
  • 2Abteilung für Thoraxchirurgie, Klinikum Niederrhein

Die Rö-Aufnahme, die CT des Thorax und die Bronchoskopie sind als Standard in der Hämoptysendiagnostik anzusehen. Dennoch gibt es Situationen, bei denen die genannten Methoden nicht zu einer definitiven Klärung führen oder nicht bzw. nur unter hohem logistischen Aufwand verfügbar sind.

Wir berichten über 5 Patienten, bei denen bei ausgeprägten Hämoptysen EBUS mit der Minisonde durchgeführt wurde. Diese bietet den Vorteil, dass aufgrund der hervorragenden Manövrierbarkeit selbst Subsegmente des Bronchialsystems erreicht werden können. Außerdem handelt es sich um eine auch auf der Intensivstation durchführbare Methode.

4 von 5 Patienten wurden notfallmäßig auf die Intensivstation aufgenommen und 3 intubiert. Radiologisch ergab sich bei einem Patienten der Hinweis auf ein zentrales Malignom. Mittels EBUS-TBNA konnte ohne CT ein invasiv wachsendes Bronchialkarzinom (T4-Tumor mit Gefäßinfiltration) bei unauffälligem Bronchoskopiebefund nachgewiesen werden. Bei 2 weiteren Intensivpatienten ergab sich mittels EBUS kein Hinweis auf ein Malignom im Blutungsbereich. Das nach intensivmedizinischer Stabilisierung durchgeführte CT des Thorax bestätigte die im EBUS erhobenen Befunde. Der vierte auf die Intensivstation aufgenommene Patient zeigte im Rö-Thorax eine rechts-basale Verschattung, die im CT als dringend tumorsuspekt eingestuft wurde. Der EBUS ergab jedoch nur den Befund von ausgeprägten atelektatsichen Veränderungen mit frischen Einblutungen im rechten Unterlappen ohne Hinweis auf ein Malignom.

Im CT des fünften Patienten wurden im rechten Oberlappen retikuläre Verdichtungen beschrieben, die bei fehlendem Malignomnachweis im EBUS als das Resultat der frischen Blutung gedeutet wurden, dies konnte im Rö-Verlauf bestätigt werden.

Zusammenfassend ist der EBUS insbesondere unter intensivmedizinischen Bedingungen eine hilfreiche diagnostische Methode; vor allem, wenn ein CT des Thorax nicht zur Verfügung steht und/oder die Lokalisation der endobronchialen Blutung bekannt ist.